Die HAWK hat den früheren Bachelor of Arts-Abschluss zum WiSe 2020 überarbeitet

Erscheinungsdatum: 14.04.2020

Ab dem Wintersemester 2020/2021 schreiben sich Studieninteressierte an der HAWK in den Bachelorstudiengang Konservierung und Restaurierung ein und arbeiten dabei auf den Abschluss Bachelor of Science (BSc) hin. Für die Vergabe des Abschlusses "of Science" (zuvor "of Arts") hat die HAWK das Lehrprogramm überarbeitet, um die Materialwissenschaft/Technik zu stärken und sie mit der Praxis optimal zu verbinden.

Die ersten beiden Semester des Studiengangs vermitteln fachübergreifend grundlegende Kenntnisse der Chemie und Physik in enger Verbindung zu Themen der Schadensprävention sowie der historischen Werkstoffe und Technologien; der Untersuchungs- und Messmethoden; des wissenschaftlichen Arbeitens und Dokumentierens sowie der Restaurierungsethik und Restaurierungs- und Kunstgeschichte. Aufbauend erfolgt die Spezialisierung im dritten und vierten Semester.

 

Studierende lernen und arbeiten in einer von vier verschiedenen Vertiefungsrichtungen der Konservierung und Restaurierung, die sie selbst auswählen: „Gefasste Holzobjekte und Gemälde“, „Möbel, Holzobjekte und Materialkombinationen“, „Schriftgut, Buch und Grafik“, „Steinobjekte und Architekturoberfläche“. Vorlesungen zur Objektuntersuchung, zu materialwissenschaftlichen Inhalten, etwa Klebstoffe und Kleben, sowie zum Erkennen und Behandeln mikrobiologischer Schädigungen begleiten die fachspezifischen Lehrveranstaltungen. Die analytischen, konservatorischen und restauratorischen Arbeiten erfolgen stets an Originalen und in Kooperation mit Museen, Archiven, Bibliotheken, Denkmalämtern und kirchlichen Einrichtungen. Das heißt, auch externen Sammlungsleitende und Restaurierende begleiten sie. Die beiden fachspezifischen Semester bereiten Studierende auf das 5. Semester vor, welches sie in Restaurierungsinstitutionen ihrer Wahl weltweit absolvieren können.

Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, vor dem 5. Semester, dem sogenannten Praxissemester, zusätzlich und fakultativ eine zweite Vertiefungsrichtung zu absolvieren, um die eigenen Kompetenzen individuell zu erweitern. Besteht dieser Wunsch, so können Studierende zwischen dem regulären 4. und 5. Semester zwei Semester einschieben, um die Inhalte einer zweiten Vertiefung zu studieren. Das Studium verlängert sich dann um ein Jahr. Kombinieren lassen sich grundsätzlich alle Vertiefungsrichtungen, beispielsweise „Gefasste Holzobjekte und Gemälde“ mit „Möbel, Holzobjekte und Materialkombinationen“, um Kompetenzen im Bereich der Holzobjekte zu erweitern. Im regulären sechsten Semester steht die Abschlussarbeit im Mittelpunkt sowie nochmals ein umfassender Praxisblock, um konservatorische und restauratorische Arbeiten an Objekten abzuschließen oder angebotene Spezialtechniken zu erlernen. E-learning Kurse unterstützen die Vermittlung von Wissen und das eigene Lernen durch ein breites Angebot, welches mit dem Hornemann Institut entwickelt oder durch das Institut bereitgestellt werden. Der Bachelorabschluss befähigt zur Mitarbeit in Restaurierungswerkstätten und zur Aufnahme eines Masterstudiums.
 
Die Voraussetzung für das Studium an der HAWK ist ein einjähriges Vorpraktikum in einer Restaurierungswerkstatt. Anerkennen lassen sich auch einschlägige handwerkliche Ausbildungen, sofern sie historische Arbeitstechniken berücksichtigen, sowie das Freiwillige Jahr in der Denkmalpflege (FSJ). Berufliche Vorbildung – Mitarbeit in Restaurierungswerkstätten, Meisterausbildung – können zur Anerkennung von Studienleistungen führen. Eine Aufnahmeprüfung sowie die Abgabe einer Mappe mit künstlerischen Arbeiten entfallen zukünftig. Zum Kennenlernen des Studiengangs gibt es Orientierungs- und Schnuppertage, an welchen Studieninteressierte an regulären Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Werkstatt- und Laborarbeit) teilnehmen, mit Studierenden und Lehrenden ins Gespräch kommen sowie die Hochschule und die Stadt Hildesheim kennen lernen können. Für sie ist eine Anmeldung notwendig.