Tool zur Bewertung von Klimaschutzmaßnahmen wird Teil eines IHK-Lehrgangs
Im Rahmen eines IHK-Lehrgangs wird das Tool nun zum ersten Mal von Anwender*innen in der Praxis erprobt.
klimeva ist ein gemeinsames Projekt der HAWK-Fakultäten Ressourcenmanagement und Gestaltung und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen. Das Projektteam wird vom HAWK plus-Bereich Entrepreneurship betreut und seit kurzem auch durch zwei Gründungsstipendien der NBank unterstützt. Langfristig wollen die vier Teammitglieder ein Startup gründen und klimeva so auf den Markt bringen.
Dann könnten neben kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) auch Kommunen sowie Energie- und Klimaschutzagenturen von dem Tool profitieren. Es ermöglicht, einzelne Maßnahmen, wie zum Beispiel die Einführung von Dienstfahrrädern auf Kosten- und Treibhausgaseinsparungen zu analysieren und die Effekte mit den eigenen Klimaschutzzielen abzugleichen. Auch ein Abgleich mit den Klimaschutzzielen des Bundes ist möglich.
Aktuell konnte das Projektteam bereits einen funktionsfähigen Prototyp entwickeln. Dieser soll noch um einige Funktionen erweitert werden, um dann in der Praxis erprobt zu werden, berichtet Projektleiter Eike Matthies von der HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement. Dazu hat klimeva nun eine Kooperationsvereinbarung mit dem Unternehmensnetzwerk Klimaschutz der Service GmbH des Deutschen Industrie- und Handelskammertags geschlossen.
Das Unternehmensnetzwerk Klimaschutz ist im Mai 2022 mit 450 Gründungsmitgliedern gestartet. Es bietet eine Webplattform, über die sich die teilnehmenden Unternehmen vernetzen und austauschen können. Dazu baut das Netzwerk ein Angebot aus konkreten Hilfestellungen, Veranstaltungen und Qualifizierungen auf. Im IHK-Zertifikatslehrgang „Betrieblicher Mobilitätsmanager“ entwickeln die Teilnehmenden beispielsweise nachhaltige Mobilitätskonzepte für ihre Unternehmen. Dabei soll bald klimeva zum Einsatz kommen. „Wir möchten die CO2-Einsparungen, die durch die Konzepte möglich werden, analysieren und veranschaulichen.“, erklärt Deborah Kallee vom Unternehmensnetzwerk Klimaschutz. „klimeva kann uns genau diese Daten liefern.“
So sollen die Teilnehmenden mit dem Prototyp der Anwendung einzelne Maßnahmen nach ihren Kosten und ihrer CO₂-Einsparung beurteilen. „Für uns ist das ein sehr wichtiger Schritt, da unser Tool damit intensiv in der Unternehmenspraxis erprobt wird“, freut sich Eike Matthies. Die Erfahrungen aus den Lehrgängen will das Team für die Weiterentwicklung der Anwendung nutzen.
In zwei Testdurchläufen sollen etwa 20 der Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit bekommen, den Lehrgang mit der neuen Software-Unterstützung auszuprobieren. „Wir hoffen, dass wir den Zertifikatslehrgang in dieser Form verstetigen können und auch weitere IHK-Regionen ihn übernehmen“, so Kallee. Das Team von klimeva sucht indes weitere Kooperationspartner*innen, um das neue Tool auf möglichst breiter Basis in der Praxis erproben zu können.