Begegnungen ermöglichen und Schutzräume für Kinder schaffen: das ist seit vielen Jahren das Aufgabengebiet der Peter-Maffay Stiftung. In ihren Häusern sind Kinder und Jugendliche zu Gast, zu den von der Stiftung veranstalteten Symposien viele Prominente. Am 4. September fand das diesjährige Begegnungen-Symposium nun in Duderstadt statt. 250 erwachsene Gäste nahmen daran teil, darunter unter anderem Bundesminster Daniel Bahr, Margot Käßmann, Aiman Mayzek, Rolf Zukowski, Pete Dwojak, Aygül Özkan, Dirk Niebel, Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi, Aliza Olmert, Maria von Welser, Wolfgang Niedecken.
Novum des diesjährigen Symposiums war, dass Prof. Hans Georg Näder als Partner der Stiftung und Peter Maffay, angesteckt durch die Jugendbeteiligungsprozesse des HAWK Forschungs- und Entwicklungsprojekts Duderstadt 2020, sich eine Teilnahme von Jugendlichen am Symposium wünschten. Ein Team aus HAWK Lehrenden und Studierenden der Bachelor und Master-Studiengänge Soziale Arbeit nahm diesen Auftrag an und konzipierte dieses Kindersymposium unter Leitung von Prof. Dr. Alexandra Engel.
Vom 2.-4. September zogen dann 86 in ihrer Heimat engagierte Jugendliche aus Israel, Palästina, Spanien (Mallorca), Rumänien, Thüringen und Niedersachsen in ein Tipi-Camp auf dem Gelände der Sielmann-Stiftung in Duderstadt ein. Am ersten Abend tanzten sich Jugendliche und Teamer in einer Jugenddisco warm: die Battles waren beeindruckend! Am zweiten Tag stand die Arbeit in Themenworkshops auf dem Programm: Im Rahmen von Workshops über Politik, Prominente und ihre soziale Verantwortung, Religion und Kinderrechte wurden Petitionen erstellt. Verwaltungsprofessor Dr. Andreas Thiesen leitete den Workshop "Politik" und bemerkte: Das Niveau des Workshops ist unheimlich hoch: die Jugendlichen diskutieren sogar globale Steuerpolitik und die Präzision ihrer Statements ist unfassbar gut." Diese fruchtbare Arbeit zog sich durch alle Workshops, wie die von den Jugendlichen erarbeiteten Petitionen zeigen. Abgerundet wurde der Tag durch afrikanisches Kochen auf Feuer, eine Traktorfahrt und anschließendem Singen am Lagerfeuer gemeinsam mit Peter Maffay. Ihm bereitete die Veranstaltung unter HAWK-Moderation großen Spaß.
Der dritte und letzte Tag war für die Jugendlichen eine weitere, besondere Herausforderung: Sie vertraten ihre Positionen in den Workshops der Erwachsenen und Prominenten, Am Ende des Symposiums hatten sie dann gemeinsam mit dem Medizin-Nobelpreisträger Prof. Erwin Näher und dem Alt-Bundespräsidenten Christian Wulff das Schlusswort.
Danach waren alle Jugendlichen eingeladen zu einem Konzert in dem der Living Gospel Choir, Julia Neigel, Stefan Krawczyk, Rolf Zukowski, Wolfgang Niedecken, Petruta Küpper aus Rumänien und Tsipi Mashid aus Israel auftraten. "Berührend waren die Statements von Jugendlichen aus fünf Nationen, die am Symposium teilgenommen hatten. Die Herkunft sei unwichtig bei Begegnungen, machten sie deutlich.", so das Göttinger Tageblatt zur Botschaft der Jugendlichen vor 1500 Menschen. Beeindruckend war auch ein symbolischer Handschlag der Iranerin Shirin Ebadi, der Israelin Aliza Olmert und des Palästinensers Firas Aridah - dem Betreuer der Jugendlichen aus Palästina.
In der Nacht ging es zurück ins Camp, aber an Schlafen war nicht zu denken: Diskutiert, gelacht und getanzt wurde rund um das Lagerfeuer bis zur Abreise am nächsten Morgen. seitdem glüht Facebook, weil die Jugendlichen ihre Petitionen weltweit verbreiten: Roxy aus Rumänien hat gepostet: "This is what I say to all the people who ask me how was the symposium: simply perfect. We’ve created beauty together, the beauty of understanding. Now all of us are tied through friendship and incredible memories. Thank you for those gorgeous moments. They’ll be always in my heart."
Auch Prof. Engel zieht ein positives Resumée: "Vorgenommen haben wir uns, eine Veranstaltung mit einer herzlichen interkulturellen Begegnung zu organisieren, erreicht haben wir mehr als das: die erwachsenen Teilnehmer des Symposiums haben den Jugendlichen zugehört, die Jugendlichen haben die Erwachsenen durch ihre Diskurskompetenz und ihre authentischen Präsentationen sehr beeindruckt und für ihre Forderungen gewinnen können. Wir wünschen uns nun, dass Jugendliche und Erwachsene gemeinsam die Petitionen aus den Workshops in die Welt tragen und umsetzen".
Wie die Jugendlichen des Symposiums sich ihre Welt zukünftig vorstellen, entnehmen Sie den Petitionen.
Internationales Kindersymposium 2012 - Petitionen
Internationales Kindersymposium 2012 - Booklet
Leitung: Prof. Dr. Alexandra Engel
Workshopleitungen: Dr. Andreas Thiesen, Verw. Prof. , David Rüger, MA-Student, Sandra Heidrich, BA-Absolventin, Meike Gräff, BA-Absolventin, Raphael Röhrig, BA-Student,
Betreuung der Jugendlichen: Mehmet Ruzgar, MA Student, Sarah Bachmann, MA Studentin
