Über Kooperationsmöglichkeiten in der Lehre und in der Weiterbildung haben der Weihbischof der Diözese Hildesheim, Hans-Georg Koitz, und der Präsident der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Prof. Dr. Martin Thren, gesprochen. Traditionell besucht die Kirchenleitung der Diözese Hildesheim alle vier Jahre Institutionen in Stadt und Kreis. Bei dem Treffen an der HAWK, an dem auch Stadtdechant und Domkapitular Wolfgang Osthaus und Thomas Harling von der Katholischen Studentengemeinde teilnahmen, ging es zum Beispiel um die mögliche Implementierung von religionswissenschaftlichen Studienmodulen in den Bachelor- und den Master-Studiengang Soziale Arbeit an der Hildesheimer Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit.
Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen würden insbesondere im Bereich der Gemeinwesenarbeit zunehmend mit zwischenmenschlichen Problemen konfrontiert, die aus unterschiedlichen Glaubensgrundsätzen entsprängen, sagte HAWK-Präsident Thren. Den Studierenden in Kooperation mit der Diözese Hildesheim fachliche Grundlagen zum Verständnis solcher Konflikte an die Hand zu geben, wäre ein zukunftsweisendes Projekt, ergänzte die Geschäftsführende Dekanin der Fakultät, Prof. Dr. Maria Busche-Baumann. Hierfür, aber auch für ein anderen wichtigen Bereich wurden weiterführende Gespräche vereinbart: nämlich das Thema Weiterbildung.
Aus finanziellen Gründen stehe derzeit die Schließung der Katholischen Familienbildungsstätte in Hildesheim im Raum, sagte Weihbischof Koitz und fragte: „Wo siedeln wir das an, was unverzichtbar ist, wenn dieser Einschnitt unausweichlich wird?“ Für die HAWK gehöre Weiterbildung ebenso wie Generationen übergreifendes Studium zu den entscheidenden Zukunftsthemen, erläuterte Prof. Dr. Hubert Merkel, Vizepräsident für Studium und Lehre. Die HAWK biete hier ihre Zusammenarbeit an, kündigte Präsident Thren an: „Hochschule wie Kirche haben gleichermaßen einen Bildungsauftrag.“
Bei ihrem Gedankenaustausch behandelten die Vertreter der katholischen Kirche und der Hochschule noch einen anderen Themenkomplex, den Weihbischof Koitz mit der Frage anriss; „Wo sind die Studierenden in dieser Stadt beheimatet, was brauchen sie?“ Die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes, Dr. Sylvia Korz, richtete den Focus auf die Gruppe ausländischer Studierender, die nicht nur ein bis zwei Semester, sondern ihre gesamte Studienzeit in Hildesheim verbringen. Sie hätten oft wenig persönliche Bindungen in die Stadt. Hilfreich könnten Familien-Patenschaften sein, für die in den katholischen Gemeinden der Stadt geworben werden könne.
Der Gedankenaustausch werde fortgesetzt, bestätigten die Vertreter beider Institutionen, es gebe eine Reihe von Anknüpfungspunkten und Kooperationsmöglichkeiten. „Mein Haus ist Ihr Haus“, mit diesen Worten verabschiedete HAWK-Präsident Thren seinen kirchlichen Gast.
Hildesheimer Weihbischof Koitz besucht die Fachhochschule zu einem Gedankenaustausch (v.l.n.r.) Vizepräsidentin Prof. Dr. Cornelia Behrens, Stadtdechant Wolfgang Osthaus, Weihbischof Ha