HAWK-Fakultät Gestaltung kooperiert mit ScratchLife

Erscheinungsdatum: 30.07.2024

Studien belegen, dass Musik kreatives Schaffen tiefgreifend beeinflusst. Dies wirft die Frage auf: Inwieweit kann kreatives Denken und Handeln, insbesondere durch Design, auch Musik beeinflussen? Denn Design prägt auf grundlegende Weise menschliche Verhaltensweisen und wie Menschen mit Dingen interagieren. Unter der Leitung von Prof. Andreas Schulz haben Studierende im Kompetenzfeld Produktdesign der Fakultät Gestaltung der HAWK am Standort Hildesheim zu dieser Frage praktisch geforscht, indem sie neue Gestaltungsansätze rund um die Scratch-Geräte SC500 und SC1000 des Unternehmens ScratchLife

Veranschaulichung ein Beispiel: „Stellen wir uns ein filigranes Weinglas vor – es erfordert, dass wir es vorsichtig mit 2 Fingern umfassen, im Bewusstsein, dass das dünne Glas zerbrechlich ist. Eine Flasche Bier hingegen greifen wir fest mit der ganzen Hand. Der robustere Umgang damit wird durch Form, Farbe, Gewicht und vielleicht auch durch den Inhalt selbst hervorgerufen.“

 

Ein Plattenspieler ist ein weiteres interessantes Beispiel: Dieses Gerät erfordert im Gegensatz zu Kassetten, CDs oder MP3s einen besonders behutsamen Umgang, um die empfindliche Nadel und die Schallplatte nicht zu beschädigen. Normalerweise jedenfalls. Es sei denn, wir befinden uns im Jahr 1963 und Grand Wizard Theodore, ein Pionier des Hip-Hops, revolutioniert die Musikwelt. Er erfand das „Scratchen“ – das rhythmische Hin- und Herbewegen einer Schallplatte, normalerweise in Verbindung mit dem rhythmisch passenden Anpassen der Lautstärke des Audiokanals des Plattenspielers, wodurch schnelle und eindrucksvolle Tonwechsel entstehen, die zum Stilmittel der Musik wurden.

Bei der Zusammenarbeit zwischen der HAWK-Fakultät Gestaltung mit dem Unternehmen ScratchLife aus der Region Hildesheim war es das Ziel, den Charakter und die Emotion des Hip Hop in der Gestaltung des Gehäuses der digitalen Scratch-Geräte SC500 und SC1000 sichtbar zu machen. Bei beiden Geräten handelt es sich um die gedankliche Weiterentwicklung eines Plattenspielers zu einem tragbaren Scratch-Gerät. Bei den „Plattenspielern“ im Hosentaschenformat kommen anstelle von winzigen Schallplatten natürlich Tondateien zum Einsatz, die per USB-Stick auf die Geräte gelangen. Mit einem miniaturisierten Schallplattenteller und einem Fader auf den Geräten lassen sich Audioschnipsel, Samples und Songs stilecht scratchen. Auf Wunsch zeichnen die Geräte die eigenen Scratch-Leistungen auch direkt auf selbigen USB-Stick auf.

Der DIY-Charme sowie die manuelle Herstellung in kleinen Stückzahlen mit 3D-Druckern und Laserschneidgeräten wurden als Gestaltungsmerkmale des Produktes deutlich. Denn hier liegt der besondere Charakter der Geräte SC500 und des SC1000, die die Ausgangsbasis bilden und in Japan und den USA stark nachgefragt sind.

15 Studierende haben außergewöhnliche Designs entwickelt, die sie vom 02. bis 04. August im Erdgeschoss in Haus E in der Renatastraße 11 im Rahmen der Ausstellung Werkschau präsentieren. Hier 4 Beispiele.

 

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