Für Studierende der Innenarchitektur ab dem 4. Fachsemester
Das Studium der Innenarchitektur oder vergleichbarer Studiengänge erfordert sehr viel Zeit und bringt einiges an Kosten mit sich. Oft ist es kaum möglich, das benötigte Geld nebenher zu verdienen und so können sich die Studierenden nur selten mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit und Energie ihrem Studium widmen. Das Stipendium möchte hier Freiräume schaffen und die Studierenden wirtschaftlich entlasten.
Für die Sto-Stiftung ist es eine wichtige Aufgabe, mit Hilfe finanzieller Mittel in die Ausbildung der jungen Generation und damit in die Zukunft unserer Gesellschaft zu investieren. Besonders das große Talent und vorbildliche Engagement der Studierenden möchte die Stiftung gemeinsam mit der Fachzeitschrift AIT unterstützen, um namhafte und experimentierfreudige Innenarchitektinnen und Innenarchitekten hervor zu bringen und den Fortschrift und die Vielfalt der Innenarchitektur zu sichern.
Für das „Interior Scholarship“ 2022/2023 können sich alle Studierenden der Innenarchitektur sowie verwandter Studiengänge wie Szenografie, Spatial Design und Raumstrategien bewerben, die an einer europäischen Hochschule eingeschrieben sind und mindestens im 4. Semester studieren. Bewerber*innen müssen mindestens bis Juli 2023 an einer Hochschule immatrikuliert sein, um eine Förderung zu erhalten. Die Anzahl der zu fördernden Stipendiat*innen ist abhängig von Anzahl und Qualität der Bewerbungen und obliegt dem Juryentscheid. Bei zwei Stipendiat*innen ist eine 2 Fördersumme von 1.000 Euro monatlich, bei drei Stipendiat*innen von 670 Euro monatlich und bei vier Stipendiat*innen von 500 Euro monatlich zu vergeben.
Neben der Einsendung von Entwurfsarbeiten aus dem Studium soll in diesem Jahr die folgende Stegreifaufgabe bearbeitet werden:
„Dunkelheit und Zwischenformen wie Nebel, Dunst und Dämmerung besitzen oft mystischen und geheimnisvollen Charakter. Sie wirken beschützend und verunsichernd zugleich. Phänomenologie, Poesie und Magie sind Indikatoren ihrer außergewöhnlichen Präsenz. Sie wirken narrativ, assoziativ und transzendent. Die Geometrie von Räumen interagierend, oszilliert die Raumwahrnehmung im Dunkeln zwischen Materialität und Immaterialität, Grenzen und Öffnungen, Nähe und Weite. Sie sind still und introvertiert und konträr dem gängigen architektonischen Streben nach lichtdurchfluteten Räumen.
Die Ästhetik des Dunkelns und ihre Qualitäten sind mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Fast könnte man auch von einem Verlust dunkler Räume sprechen. Vielleicht nimmt der dunkle Raum in der soziokulturellen Entwicklung zukünftig auch wieder eine bedeutendere Rolle ein.
Im Vergleich zum Licht wirkt die Dunkelheit wie eine Masse, der man raumchoreographisch, gestaltend anders begegnen muss, um ihre Qualitäten zu inszenieren. Das ist herausfordernd und spannend zugleich. Auf der Suche nach außergewöhnlichen, qualitätsvollen „dunklen“ durch komponierte Lichteinfälle inszenierte Räume in neuen Kontexten und das Manifestieren auch in alltäglichen Situationen ist die Aufgabe.
In Form von individuell ausgewählten, das Konzept unterstützenden Darstellungstechniken, wie Visualisierungen, Modellfotos, Collagen, Zeichnungen, Skizzen oder Filmsequenzen soll ihre eigenständige, persönliche Idee veranschaulicht werden. Ergänzen Sie diese textlich.“
Neben der finanziellen Förderung für ein Jahr erhalten bis zu vier Stipendiat*innen die Chance, sich auf einer Sonderfläche in einem der AIT-ArchitekturSalons oder im Rahmen einer Sonderschau einer Messe in einer Ausstellungsinszenierung zu präsentieren. Zudem erhalten alle Bewerber*innen ein Jahr lang kostenlos die monatliche Ausgabe der Fachzeitschrift AIT.
Bewerbungen sind bis zum 17. Juni 2022 möglich.
Die Jurysitzung findet am 5. Juli 2022 in Hamburg statt.
Die Förderung erfolgt zwischen August 2022 und Juli 2023.