Gut 500 Jahre ist es her, seit Martin Behaim in Nürnberg den ersten Globus schuf und die Welt zumindest in räumlicher Hinsicht überschaubar machte. Unzählige Erdkugeln sind seither entstanden und liefern Zeugnis über den jeweiligen geografischen Wissensstand ihrer Zeit.
Professor Patricia Engel, am Fachbereich Konservierung und Restaurierung der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst für die Studienrichtung Restaurierung von Buch und Papier verantwortlich, hat sich die fachgerechte Erhaltung und Restaurierung dieser Perlen der Zeitgeschichte auf die Fahnen geschrieben. Auf ihre Initiative hin hat sich eine Gruppe von acht Wissenschaftlern aus Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Russland, Polen, England, Italien und Deutschland zusammen gefunden. Das Ziel der gemeinsamen Arbeit: die Entwicklung von „Standards in der Globenrestaurierung“.
Ausgehend von einer internationalen Konservatorenkonferenz in Krakau tauschen sich die Globen-Experten seit inzwischen drei Jahren per Internet über ihre Forschungen aus. Jetzt haben sie sich das erste Mal persönlich getroffen – in Hildesheim. Die Tagung war der erste Schritt, die Erfahrungen der einzelnen Wissenschaftler zu bündeln und in ein gemeinsames Standardwerk zu gießen, das zum internationalen Wegweiser der fachgerechten Erhaltung von Globen aus Papier werden könnte. Publiziert werden sollen diese Richtwerte später mit Hilfe des am Hildesheimer Fachbereich angesiedelten Hornemann Instituts auch als Internet-Lehrmodul. Geplant sind außerdem Workshops über die Behandlung der historischen Erdkugeln. „Wir wollen in der Öffentlichkeit Interesse am Thema Globen und ihrer Restaurierung wecken, damit auch diesem Kulturgut mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird“, sagt Patricia Engel.
Vladimir Bulatov und Michael Rasmussen betrachten Details an einem Bleau-Himmelsglobus, der zur Zeit