Omran Alrasheed präsentiert studentisches Engagement bei DAAD-Themenwoche

Erscheinungsdatum: 23.06.2020

Wieder einmal wurde das Engagement an der HAWK für Studierende mit Fluchthintergrund positiv hervorgehoben, indem es für eine Präsentation bei der DAAD-Themenwoche der Hochschulprogramme für Geflüchtete ausgewählt wurde. Neu war dieses Mal allerdings, dass nicht nur das studentische Engagement für Studieninteressierte und Studierende mit Fluchthintergrund dargestellt wurde, sondern auch das Engagement von Studierenden mit Fluchthintergrund für die Gesamtgesellschaft.

Die virtuelle Themenwoche des DAAD „Vier Jahre Hochschulprogramme für Geflüchtete: Erfolge, Perspektiven und neue Herausforderungen“ fand als Ersatz für die wegen der Corona-Pandemie abgesagten Konferenz des DAAD statt. In sechs Slots wurde verschiedene Themen und Entwicklungen der letzten Jahre im Hinblick auf die Integration von Geflüchteten an deutschen Hochschulen beleuchtet. Im „DigiTalk“ am Donnerstagvormittag ging es dabei um „Studentisches Engagement für Geflüchtete und das Wirken in die Gesellschaft zu Corona-Zeiten – Herausforderungen und Chancen“.

 

Omran Alrasheed, studentische Hilfskraft beim Projekt „HAWK open“ und Mitglied einer selbstorganisierten Initiative von Studierenden mit Fluchterfahrung, stellte in diesem Rahmen das herausragende Engagement beider Kontexte vor.


Zunächst betonte Alrasheed die schnelle Umstellung der studentischen Angebote von HAWK open auf digitale Formate nach dem Aussetzen der Präsenzangebote im März. Schnell wurde die „Open Hour“, eine studentische Sprechstunde für internationale Studieninteressierte und Studierende, in den virtuellen Raum verlegt: Über Facebook, Zoom oder E-Mail und Telefon erhalten Interessierte nun zu festen Zeiten Informationen und Unterstützung von Studierenden. Diese bringen überwiegend einen eigenen Fluchthintergrund mit und können somit aus eigener Erfahrung berichten.


Auch das „Café International“, das vorher einmal monatlich in Hildesheim stattfand und ein beliebter Treffpunkt für Menschen aller Nationalitäten war, findet nun online statt. Dabei nutzen die studentischen Mitarbeitenden die Vorteile der digitalen Version und bieten nun ein- bis zweimal wöchentlich das „Café International“ standortübergreifend gemeinsam an. Zu verschiedenen Themen finden jeweils offene Treffen statt, die dem Kennenlernen und Austausch dienen sollen. Gerade für internationale Studierende oder Studieninteressierte, die (noch) über wenige Kontakte vor Ort verfügen, bieten diese Treffen eine gute Gelegenheit zum sozialen Austausch. Bisher wurden gemeinsame Spiele, Information und Austausch zum Online-Lernen, ein Poesie-Abend und gemeinsames Kochen angeboten.


Vor allem das Kochen weckte das Interesse der Zuschauenden beim interaktiven DigiTalk: Wie funktioniert gemeinsames, „virtuelles“ Kochen? Alrasheed erklärte, wie ein Kursteilnehmer, der sich als „Chefkoch“ zur Verfügung stellte, in der Ankündigung der Veranstaltung die Einkaufsliste bekannt gab. Beim „virtuellen Kochen“ bereiteten nun alle gemeinsam – jede/r in der eigenen Küche – das Essen nach seinen Anleitungen zu. „Es hat allen sehr viel Spaß gemacht und echt lecker geschmeckt“, kommentierte Alrasheed.


Schließlich berichtete er im „DigiTalk“ über die studentische Initiative, die sich selbständig unter einigen Studierenden aus dem Studiengang Bauingenieurwesen direkt zu Beginn der Corona-Einschränkungen gebildet hatte: Die sechs Studierenden, alle mit Fluchterfahrung, wollten in dieser Situation etwas für Bedürftige tun und der Gesellschaft etwas zurückgeben. Sie meldeten sich auf einer Webseite der Stadt Hildesheim als Freiwillige für Unterstützungsbedarf aller Art. Besonders nach der Berichterstattung über ihre Initiative erhielten sie verschiedenste Anfragen und konnten schon in diversen Bereichen helfen, zum Beispiel beim Einkaufen, bei der Gartenarbeit, technischen Anfragen oder der Nachhilfe für Schulkinder. Zuletzt nähte die Gruppe Behelfsmasken für eine größere Spende.


Alrasheed betonte, dass es der Gruppe dabei wichtig sei, die Materialien dafür selbst zu finanzieren. Es habe zwar Angebote der Kostenübernahme gegeben, „aber wir haben diese Angebote abgelehnt, weil wir einfach etwas geben möchten“. Die Gruppe freut sich, dass durch die Aufmerksamkeit nun auch noch mehr Studierende dazu gekommen sind, die ebenfalls mithelfen wollen. Dabei betonte Alrasheed, wie wichtig es allen Beteiligten sei, einfach nur zu helfen: „Wir haben nie über Belohnung nachgedacht, trotzdem hat die Bürgerstiftung Hildesheim uns für den Hildesheimer Nachbarschaftspreis 2020 nominiert.“

 

Studentische Angebote von HAWK open

Kontakt für die studentische Sprechstunde „Open Hour“: Ahmed Abdalla: ahmed.ahmed@hawk.de


Das Café International online findet aktuell 14-tägig am Donnerstag von 18 bis ca. 19:30 Uhr statt. Die nächsten Themen:
02.07. – Yoga-Abend
16.07. - Online-Shopping – alles billig oder was? Wie kaufe ich nachhaltig und sicher im Internet ein?
30.07. - Virtuelle Reise um die Welt

Interessierte (egal, welcher Herkunft) sind herzlich eingeladen teilzunehmen – ganz einfach über diesen Link: https://zoom.us/j/6503381889