Studierende der Architektur, des Bau- und des Holzingenieurwesens fahren nach Südafrika
Die Welt hat viele Enden. Dort wo in Afrika die Welt zu Ende geht, finden wir einen Staat, der so vielfältig ist wie der ganze Kontinent selbst: Südafrika.
Vier Dozenten an der Fakultät Bauwesen der HAWK planen seit etwa einem Jahr dorthin eine 17-tägige Exkursion für die Studierenden der drei Studienrichtungen an der Fakultät: der Architektur, des Bauingenieurwesens und des Holzingenieurwesens. Insgesamt fahren 24 Studierende aus diesen Fachrichten mit, sie haben sich über ein Seminar, das im Wintersemester angeboten wurde, mit allen Aspekten des Landes vertraut gemacht und darüber bereits viele Referate gehalten, so dass sie bestens vorbereitet sind.
Seit einem Jahr knüpfen die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dipl.- Ing. Anja Markwart und Dipl.- Ing. Thomas Kauertz und die Professoren Alfred Breukelman und Axel Stödter Kontakte, organisieren Flüge und Unterkünfte mit Hilfe eines Reisebüros und der Industrie- und Handelskammer in Südafrika und vereinbaren konkrete Besichtigungstermine. Doch was gibt es in fachlicher Hinsicht zu erfahren?
Touristen interessieren sich für eine einzigartige Landschaft und Bademöglichkeiten, die Exkursionsteilnehmer haben dafür nur begrenzte Zeit. Stattdessen werden sie sich mit den Fußballstadien und deren Baustellen zur Weltmeisterschaft 2010 beschäftigen, sie werden Stätten alter und moderner afrikanischer und internationaler Architektur besichtigen und zum Beispiel in der Region Kwazulu Natal eine Workshop zu traditionellen Hüttenbauweisen belegen. Die Infrastruktur in den Großstädten und Townships ist ein weiterer Schwerpunkt der Exkursion ebenso wie die Wasserbewirtschaftung, also die Wasserversorgung in den Städte und die Bewirtschaftung der vielen Talsperren in dem teilweise von extremer Wasserarmut beherrschten Land. Zu allen Themen wird die Hildesheimer Studentengruppen in den Städten Johannesburg und Kapstadt auch in den Stadtverwaltungen empfangen und Vorträge über die neuesten Entwicklungen auf dem Weg zur Fußball Weltmeisterschaft 2010 erhalten.
Die 28-köpfige Exkursion führt über 3000 km lange Strecke von Johannesburg über Durban bis nach Kapstadt. Die Hildesheimer nutzen zunächst einen Nachtzug, dann aber steigen sie auf angemietete Kleinbusse um, die sie hoffentlich unfallfrei durch menschenleere Gegenden wie auch durch brodelnde Stadtzentren steuern - natürlich bei Linksverkehr. Die Unterkünfte sind in der Regel einfach Herbergen für Rucksackreisende – die Studierenden sparen seit Monaten für die Exkursion.
Ein weiterer Aspekt wird mit der Reise abgedeckt. Die HAWK wie auch die Fakultät Bauwesen sind an einer grundlegenden Internationalisierung des Studienprogrammes interessiert und um geeignete Hochschulpartnerschaften bemüht, die zu einem Austausch von Studierenden, aber auch von Lehrpersonal führen. Aus diesem Grund gibt es Besuche an verschiedenen Universitäten in Südafrika, um eine künftige Zusammenarbeit auszuloten.