Die HAWK trauert um einen Mittler zwischen Hochschule und Praxis in Hildesheim

Erscheinungsdatum: 18.10.2024

Geboren 1943 in Bremen, begann die Karriere von Thomas Kulenkampff nach einer Maurerlehre und dem Studium der Architektur in Bremen sowie des Städtebaus an der Technischen Universität Berlin. Seit 1975 war Kulenkampff bei der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung tätig, bevor er 1979 nach Hildesheim wechselte. Dort arbeitete er in verschiedenen verantwortlichen Positionen im Bereich Stadtplanung und Stadtentwicklung. 2000 wurde er zum Stadtbaurat und Dezernent für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr ernannt. Seit 2003 diente er als Erster Stadtrat der Stadt Hildesheim.

Im Wintersemester 1999/2000 hat Kulenkampff als Lehrbeauftragter an der damaligen Fakultät Bauwesen in Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen begonnen. Kulenkampff war ein Mittler zwischen Hochschule und Praxis par Excellenze, denn als Erster Stadtrat und Dezernent für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr, konnte er den Studierenden sein Fachwissen weitergeben und sie gleichzeitig in real anstehende Planungsaufgaben der Stadt Hildesheim einbeziehen. Für sein Engagement ehrte ihn die Hochschule 2005 mit dem Titel Honorarprofessor.

In Hildesheim ist Kulenkampffs Handschrift zu lesen und mancherorts sind Ideen von Studierenden in die Stadtplanung eingeflossen. Zu den wichtigsten Projekten, die der Erste Stadtrat im Hörsaal bearbeitet hat, gehörten 2001 im Rahmen des Seminars „Städtebau und Verkehr“ die Planungen für den Bereich Innerste-Nord. Im darauffolgenden Wintersemester 2001/2002 gab er seinen Studierenden die Aufgabe, unter der Überschrift „Sondergebiete des Städtebaus“ ein neues Konzept für die Gewerbebrache „Phoenix“ zu erarbeiten. Zudem entwickelten seine Studierenden im Jahr 2003 Ideen für die Revitalisierung des Geländes der Deutschen Bahn im Bereich des Güterbahnhofs. Darüber hinaus beteiligte er sich mit seinem Fachwissen an der ersten Exkursion der Fakultät nach New York.

Als Honorarprofessor an der HAWK-Fakultät für Bauwesen verband er erfolgreich Theorie und Praxis und bereicherte die Studierenden mit seinem umfangreichen Fachwissen.

Sein Wirken in Hildesheim und auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Lehrbetrieb an der HAWK wird in zahlreichen Projekten und in der urbanen Entwicklung der Stadt sichtbar bleiben.

Unser herzliches Beileid und unser Mitgefühl gelten seiner Familie und seinen Angehörigen.

Dr. Marc Hudy
Präsident

Prof. Dr. Iris Marquardt
Dekanin Fakultät Bauen und Erhalten