Berichte aus dem Studium: Jasmin Friedrich

Erscheinungsdatum: 24.04.2020

Jasmin Friedrich studiert Laser- und Plasmatechnik und schreibt aktuell ihre Masterarbeit in einem Göttinger Unternehmen. Sie beschäftigt vor allem, wie es für sie nach dem Studium weitergehen soll.

Wie geht es Ihnen? Wie fühlt sich das Studium von zu Hause an?
Trotz der allgemein angespannten Situation geht es mir soweit gut.  Es ist allerdings ungewohnt, über den Tag so wenigen Menschen zu begegnen und sich nur eingeschränkt mit Kommiliton*innen und Kolleg*innen austauschen zu können.

 


Wie haben Sie sich Ihren Arbeitsplatz eingerichtet?
Mein Arbeitsplatz zuhause an meinem Schreibtisch ist eingerichtet wie immer. Auf der einen Seite meine Dockingstation mit Laptop und zweitem Bildschirm, auf der anderen Seite viel freie Fläche, um Bücher und Ordner zu wälzen. Allerdings wechsle ich hin und wieder dann doch auch mal mit dem Laptop ins Wohn- oder Esszimmer. Einfach, um ein wenig Abwechslung zu haben.


Was beschäftigt Sie im Moment am meisten?
Wie es nach meinem Studium weitergehen soll. Meinen Abschluss strebe ich bis Ende August dieses Jahres an. Natürlich muss ich zunächst einmal meine Abschlussarbeit fertig stellen. Allerdings sehe ich darin trotz der momentanen Situation keine großen Probleme. Ich weiß aber nicht, ob es eine gute Idee ist, mich jetzt schon für eine spätere Stelle zu bewerben. Vielleicht bekomme ich erst einmal nur Absagen, da einige Unternehmen gerade selbst mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfen. Es ist für mich schwierig, die Situation abzuschätzen und den optimalen Weg zu finden, zumal auch Prognosen über die weitere Entwicklung der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Krise sehr schwierig sind.


Wie sieht Ihr neuer Studienalltag aus?
Statt morgens mit dem Fahrrad in die Firma zu fahren, setze ich mich zuhause an meinen Schreibtisch und fahre den Laptop hoch. Ich checke meine Mails und sehe mir an, an welcher Stelle ich am Vortag aufgehört habe. Daraus erarbeite ich mir einen Plan, was ich an diesem Tag noch erledigen möchte.
Mein neuer Alltag ermöglicht es mir, in den Pausen zwischen meiner Arbeit beispielsweise auch mal eine Waschmaschine voll mit Wäsche anzustellen. Das erleichtert mir den Tag ungemein, weil es mir einen Großteil des Stresses nimmt, der sich sonst den Tag über aufbaut. Ich muss dann nicht mehr den ganzen Tag darüber nachdenken: Wenn ich von der Arbeit nachhause komme, muss ich noch dieses oder jenes erledigen. Und ich darf auf keinen Fall vergessen, dass … Vielmehr kann ich nun alles miteinander kombinieren. Das finde ich echt praktisch. Dadurch habe ich das Gefühl wesentlich produktiver zu sein, da ich solche Dinge direkt erledigen kann, sie aus dem Kopf habe und nicht mehr weiter darüber nachdenken muss. Dadurch fühle ich mich in meiner Arbeit viel freier, ganz einfach auch dadurch, dass mir die einzelnen Tätigkeitsgebiete keine festen Grenzen auferlegen. Die so erlangte Flexibilität steigert meine Effektivität ungemein.


Welche neuen Herausforderungen haben sich für Sie ergeben?
Für mich stellt sich als herausfordernd dar, das Ende meines Studiums richtig zu timen. Bisher habe ich stets das Ziel verfolgt, mein Studium in der Regelstudienzeit abzuschließen. Da mir das in meinem Bachelorstudium gelungen ist, sehe ich kein Problem, dies auch in meinem Masterstudium umzusetzen. Allerdings endet die Regelstudienzeit jetzt im August. Da ich aber, wie bereits erwähnt, nicht abschätzen kann, wie sich die Lage der Wirtschaft und der für mich relevanten Unternehmen bis dahin entwickelt, stellt sich mir die Frage, wie ich persönlich mit dieser Situation umgehen soll.


Haben Sie Tipps für andere Studierende, was das Studium von zu Hause angeht?
Im Studium ist Eigenverantwortung und Disziplin der Schlüssel zum Erfolg. Gerade in diesen Zeiten, in denen alles auf Online-Lehre umgestellt wird, sind diese Attribute wichtiger denn je. Es ist natürlich verlockend die „neu gewonnene“ Freizeit, die sich mit dem Aussetzen der Präsenzlehre ergibt, beispielsweise für Hobbys zu nutzen. Aber das Studium sollte nicht vollständig in Vergessenheit geraten.