HAWK-Studentin entwirft Flagge zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
In den Vorjahren hatte die HAWK an ihren Standorten verschiedene Gebäude zum 25. November mit orangenem Licht angestrahlt. Aufgrund der Energiekrise hat sich die Hochschule in diesem Jahr entschieden, auf die Beleuchtung zu verzichten.
HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy betont die Relevanz dieses Aktionstages. Die aktuelle Dunkelfeldstudie des Landeskriminalamtes zeige, wie groß das Problem der häuslichen Gewalt in der Gesellschaft sei. Als besonders erschreckend empfinde er dabei die sinkende Bereitschaft, Gewalttaten anzuzeigen. „Darum ist es wichtig, dass wir als Hochschule nicht aufhören, über dieses Thema zu reden und uns an diesem Aktionstag beteiligen“, so Hudy. Es sei unbedingt geboten, an diesem Tag buchstäblich „Flagge zu zeigen“, erklärt auch HAWK-Gleichstellungsbeauftragte Nicola Hille. „Gerade häusliche Gewalt nimmt auch bei uns in Deutschland zu, darauf müssen wir aufmerksam machen.“
Darum hatte die Senatskommission für Gleichstellung der Hochschule auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten in diesem Jahr Studierende der Gestaltung unter der Leitung von Prof. Alessio Leonardi um den Entwurf einer Fahne gebeten, die das Thema visuell prägnant darstellen sollte. Keine leichte Aufgabe, muss auch Leonardi als Professor für Visuelle Kommunikation zugeben. „Die Herausforderung für die Studierenden war, ein sehr schwieriges Thema auf ein Zeichen zu reduzieren“, schildert er. So gab er den Studierenden seines Projektseminars auf, zusätzlich zu einer Flagge auch ein Emoji zu entwerfen, das den Aktionstag auf kleinstem Raum und äußerst reduziert verkörpert. Denn was als kleines Emoji seine Wirkung entfalte, funktioniere auch auf einer großen Fahne, so Leonardi. Tessa Lüdke sei dies besonders gut gelungen.
„Ich wollte ein bekanntes Motiv als Grundlage verwenden, das jeder sofort erkennt“, erklärt Lüdke ihren Entwurf. Sie entschied sich für das Venussymbol, das als Symbol für das weibliche Geschlecht weltweit verbreitet ist. „Bei meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass etwa ein Drittel aller Frauen von Gewalt betroffen ist.“ Diese Frauen sollten in ihrem Entwurf sichtbar gemacht werden. Ein „herausgebrochenes“ Drittel des Kreises symbolisiere darum die Betroffenen. „Gleichzeitig wird dieser Teil durch den Rest des Symbols gestützt“, so Lüdke. Mit dem Orange des Hintergrundes entschied sie sich, die Farbe der UN-Kampagne „Orange the World“ aufzugreifen, die jedes Jahr zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ stattfindet.
Zusammen mit zwei weiteren Entwürfen schlug Leonardi die Flagge von Tessa Lüdke der HAWK-Gleichstellungskommission vor. Diese war sich schnell einig: „Der Entwurf ist überzeugend, schnell wahrnehmbar und aufs Wesentliche reduziert“, lobt Hille. So weht die Flagge von Tessa Lüdke an diesem und kommenden Aktionstagen an den HAWK-Standorten in Hildesheim und Holzminden. In diesem Jahr wird sie bis einschließlich Sonntag, 27. November, zu sehen sein.
Interessierte können sich außerdem weitere Ergebnisse des Projektseminars in einer Ausstellung am Campus Weinberg anschauen. Am Freitag, 25. November, um 12 Uhr findet die Eröffnung im Foyer von Haus E, Renatastraße 11, statt. Die Poster-Ausstellung, die auch die verschiedenen Entwurfsprozesse zeigt, ist wochentags bis Mittwoch, 07. Dezember, geöffnet. Ab Donnerstag, 08. Dezember ist sie im Lichthof der Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen im Gebäude Haarmannplatz 3 in Holzminden zu sehen.
Pünktlich zum Aktionstag präsentiert sich auch der Online-Auftritt der HAWK im Orange der Kampagne „Orange the World“, die in diesem Jahr unter dem Motto „Stoppt Gewalt gegen Frauen“ steht. Weitere Informationen und Aktionen mit HAWK-Beteiligung finden Interessierte dann auf www.hawk.de.