Erscheinungsdatum: 26.01.2012

Vergleich und Austausch führen die Fakultät Soziale Arbeit und die finnische Metropolia University of Applied Sciences zusammen.

Vergleich und Austausch führen die Fakultät Soziale Arbeit und die finnische Metropolia University of Applied Sciences zusammen.

Abermals konnte die HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit eine Gruppe der finnischen Partnerhochschule Helsinki Metropolia University of Applied Sciences begrüßen. Im Rahmen des Projekt-Seminars “Theorie und Praxis Soziale Arbeit im Vergleich Finnland/Deutschland“ geht es in der Zeitspanne von zwei Semestern darum, sich einen Überblick über das Studium und die Praxisfelder der Sozialen Arbeit beider Länder zu verschaffen. Die Studierenden planen und organisieren eigenständig ein inhaltliches und kulturelles Programm. Dr. Maria Huchthausen ist Ansprechpartnerin in Hildesheim. In Helsinki begleitet die Dozentin Leigh Anne Rauhala den Austausch.


Schwerpunkt des diesjährigen Besuchs sind die Fragen: Wie sehr unterscheiden sich die Rahmenbedingungen und Inhalte des Studiums Sozialer Arbeit in beiden Ländern? Und wie zeigt sich dies später in der Praxis? Ist es nach dem Bologna Prozess wirklich so einfach möglich, das Studium der Sozialen Arbeit in einem anderen Land fortzuführen oder nach dem Studium in diesem zu arbeiten?


Diese Fragen bearbeitet das Projekt auf verschiedenen Ebenen: durch eine theoretische Aufarbeitung der verschiedenen Rahmenbedingungen und disziplinären Diskurse beider Länder sowie durch eine praktische Erkundung verschiedener Praxisebenen (gemeinsames theaterpädagogisches Seminar, Besuch zahlreicher Praxiseinrichtungen). Alles in englischer Sprache!


Einige Unterschiede wurden schnell klar. Das Studium der Sozialen Arbeit in Finnland an einer Fachhochschule heißt Social Services. Die späteren Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Absolventinnen sind andere. Deutschland arbeitet mit unterschiedlichen theoretischen Grundlagen und verwendet die Begriffe Soziale Arbeit und Sozialpädagogik anders. Auch hochschulische Traditionen unterscheiden sich. Das akademische Viertel, das Klopfen auf dem Tisch nach Veranstaltungen sowie Antrittsvorlesungen von Hochschullehrern kennt die finnische Partnerhochschule nicht.


Bei näherem Hinsehen jedoch gibt es viele Ähnlichkeiten. Der Framework, die Art wie wir im Feld arbeiten, basiert auf ähnlichen Grundlagen sowie die ethischen Grundlagen, die Blickwinkel und der Umgang mit den Klienten ähnliche Muster und Strukturen haben. Neben all der inhaltlichen Arbeit, stand das persönliche Kennenlernen der anderen Kultur im Vordergrund. Das Rahmenprogramm ergab zahlreiche Gelegenheiten zu Austausch und Begegnung und schuf die Basis für ein interkulturelles Verständnis.

Ein herzliches „Kiitos“ (finnisch = Danke) verabschiedete die deutschen Studierenden bis sie im Mai zum Gegenbesuch nach Helsinki reisen werden.

Fotos: Maria Huchthausen

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