Öffentliche Vernissage zeigt Entwürfe für eine „neuere“ Neustadt in Hildesheim

Erscheinungsdatum: 22.02.2025

Mit „STADT VISIONEN - Platzräume in der Hildesheimer Neustadt“ haben rund 80 Architektur-Studierende der HAWK Vorschläge erarbeitet, wie Plätze und Räume der Hildesheimer Neustadt zukünftig aussehen könnten.  
Die Vernissage in der Lambertikirche brachte Anwohner*innen, das Quartiersmanagement der Neustadt, Politiker*innen und Studierende zusammen.
 

 

Eine lange Reihe von Stellwänden befindet sich im südlichen Kirchenschiff der Lambertikirche. Hier werden rund 20 Zukunfts-Entwürfe ganz verschiedener Orte der Hildesheimer Neustadt gezeigt. Teil der Ausstellung „STADT VISIONEN - Platzräume in der Hildesheimer Neustadt“ sind auch die Erklärungen direkt an der Stellwand – wo Bürger*innen auf die Studierenden und ihre Arbeiten treffen. 
„So voll sei die Kirche selten“, bemerkte Pastor Peter Noß-Kolbe zum Auftakt und verwies auf gut gefüllte Sitzreihen in der Lambertikirche. Gleich im Anschluss luden er sowie Prof. Dr.-Ing. Ines Lüder und Justus Scherfrose vom Quartiersmanagement Neustadt dazu ein, die Entwürfe für öffentliche Plätze und Straßen gemeinsam zu entdecken. 
Die Raum-Neuentwürfe wurden pro Vierergruppe auch mit durch KI entwickelten fotorealistischen Perspektiven der Plätze und Straßen ergänzt – sodass Besucher*innen nicht nur technische, sondern auch ganz lebensnahe Visualisierungen der Ideen der Studierenden der Neustadt erfassen konnten. So hatte sich die Gruppe um Bennet Künzler, Architekturstudent im dritten Bachelorsemester, der Wollenweberstraße im Westen der Neustadt gewidmet. Sie hatte im vergangenen Wintersemester ausführlich die Umgebung und die Straße selbst analysiert und zahlreiche Anwohner*innen interviewt: „Unsere Idee ist es, diese Durchgangsstraße in eine Einbahnstraße zu verwandeln“, so Künzler. Ziel sei es gewesen, den Verkehr zu vermindern: „Wir haben versucht, mit der Verkehrsführung eine Nische zu schaffen, um bestimmte Sitzmöglichkeiten oder auch Treffpunkte zu erzeugen.“ So könne dort ein großzügiger Fahrradweg eingerichtet werden, verbunden mit neuen Sitzgelegenheiten.
Das Studierendenteam um Mathilda Rolinski schaute sich die Kreuzung Annenstraße/Goschenstraße näher an: „Wir wollen den Platz begrünter machen und ihm dadurch ein wenig mehr Leben einhauchen“, so Rolinski und verdeutlicht den Plan ihrer Gruppe, den Platz als sozialen Raum des Austausches zu etablieren. Anwohner*innen und Geschäftsleute wurden im Vorfeld befragt, um die Einwohner*innenperspektive mit einbeziehen zu können. 
Besucher*innen der Ausstellung wie Anna-Marie Wünsche zeigten großes Interesse an den Ideen der Studierenden: „Leben in der Kirche ist immer gut und es macht Spaß, hier zu sein.“
Die Ortsbürgermeisterin von Hildesheim Ost/Stadtfeld, Sabine Sonnenberg, betonte das wertvolle Potenzial der HAWK, das mehr genutzt werden sollte. Sie fände es gut, dass die Studierenden einfach mal loslegen mit den Ideen für eine Aufwertung des Quartiers. 
Die Präsentation der studentischen Arbeiten ist nicht nur ein Abschluss des Semesters, sondern auch eine gute Gelegenheit, die großen Schnittmengen zwischen Stadt und Hochschule öffentlich aufzuzeigen. 
„Das ist, glaube ich, für alle Beteiligten total wertvoll“, so Ines Lüder: „Und da freut es mich auch wirklich sehr, dass wir mit den Studierenden der HAWK einen Beitrag zum Stadtentwicklungsdiskurs leisten können." 
Seit 2022 ist die Hildesheimer Neustadt Teil des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne“. In den kommenden 15 Jahren sollen rund 20 Millionen Euro zur Umgestaltung und Modernisierung von Straßen, Plätzen und Gebäuden investiert werden. Das HAWK-Projekt „Wintercafé“ wurde bereits Mitte Januar von Studierenden der Sozialen Arbeit organisiert und hatte dazu einen Ort des Austausches und Information an der ehemaligen Grundschule Hohnsen geschaffen: https://www.hawk.de/de/newsportal/pressemeldungen/neustadt-mitgestalten-hawk-laedt-zu-wintercafe-ein. 
Die Ergebnisse der Studierenden werden zurzeit in einer Broschüre zusammengefasst.

 

 

Kontakt

Profilbild Ines Lüder
Professur für Städtebau, Regionales Bauen und Entwerfen
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