Erscheinungsdatum: 27.04.2005

Abschiedsvorlesung am 12. Mai an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit

Abschiedsvorlesung am 12. Mai an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit

Mittwoch, 11. Mai 2005, um 16 Uhr c.t. im Brühl 20, Raum 212:

„Lernen für das Leben: Aspekte einer zukunftsorientierten Bildung für Beruf und freie Zeit – Herausforderungen angesichts unterschiedlicher Lernausgangslagen“ ist das Thema der Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Udo Wilken von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen.

Rehabilitationsbezogene Soziale Arbeit

Der Erziehungswissenschaftler und Theologe Prof. Dr. Udo Wilken lehrt und forscht seit 1973 mit dem Arbeitsschwerpunkt Sonderpädagogik und Rehabilitation behinderter Menschen in Hildesheim. Zuvor war er nach dem Studium der Theologie, Psychologie und Erziehungswissenschaft – u. a. bei Heinrich Roth und Hartmut von Hentig – als Lehrer und Pastor am Christophorus-Haus in Göttingen tätig sowie als Leiter des Studienhauses der Hannoverschen Landeskirche.

Über seine wissenschaftliche Arbeit hinaus hat sich Prof. Wilken jahrzehntelang in Einrichtungen und Verbänden der rehabilitationsbezogenen Sozialen Arbeit engagiert. So war er Mitglied im Vorstand der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, er ist Verwaltungsratsmitglied der Pestalozzi-Stiftung in Burgwedel und Vorsitzender des Aufsichtsrates und des Trägervereins der Diakonischen Werke Himmelsthür. Seine langjährige Vorstandstätigkeit in der Deutschen Gesellschaft für Sozialarbeit hat die Sicherung einer einheitlichen „corporate identity“ der Sozialen Arbeit in Wissenschaft, Praxis und Ausbildung zum Ziel.

Forschungsschwerpunkte

Zu den Forschungs- und Entwicklungsgebieten von Prof. Dr. Wilken, über die er regelmäßig publiziert hat, zählen insbesondere die berufliche Rehabilitation von körperlich und mental beeinträchtigten Personen, ihre soziokulturelle Integration – insbesondere in den Freizeit- und Tourismusbereich, die Gestaltung einer selbstbestimmten offensiven Interessenvertretung sowie die Förderung kooperativer Elternarbeit. Ein wichtiges Thema ist ihm die nachhaltige menschenrechtsbezogene Rehabilitation Behinderter in der „Dritten Welt“. Im Rahmen dieser Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat Prof. Wilken neben Beratungs- und Gutachtertätigkeit in Indien auch an der School of Social Work der Universität Delhi eine Gastprofessur wahrgenommen. An der Konzeption und Erstellung von Fernstudienmaterial für evangelische Religionslehrer an Sonderschulen war Prof. Wilken ebenso beteiligt wie als Mitherausgeber der Reihe „Netzwerk – Religion und Ethik für die Sekundarstufe II“. Zunehmend wichtig ist ihm die sozialwirtschaftliche Steuerung ökonomischer Prozesse unter Berücksichtigung ethischer Aspekte wie sie in dem von ihm herausgegebenen Buch „Soziale Arbeit zwischen Ethik und Ökonomie“ entfaltet werden.

Prof. Dr. Wilken zählt zum wissenschaftlichen Herausgeberkreis der Zeitschrift “Spektrum Freizeit – Forum für Wissenschaft, Politik & Praxis” und er ist einer der beiden Herausgeber der „Hildesheimer Schriften zur Sozialpädagogik und Sozialarbeit“, die in 14 Bänden vorliegen. 1999, zu seinem 60. Geburtstag, wurde ihm die Festschrift „Sonderpädagogik und Soziale Arbeit“ gewidmet und das Diakonische Werk der EKD ehrte ihn mit dem Kronenkreuz in Gold. Sein jüngstes Buch, das er mit einem Fachkollegen verfasst hat, trägt den Titel „Pädagogik bei Körperbehinderung“. Es ist als Band 4 der UTB-Reihe zur „Geschichte der Behindertenpädagogik“ erschienen.

Aktivität im Ruhestand

Auch im Ruhestand wird Professor Wilken den Studierenden der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit mit seinem Wissen und mit seiner praktischen Erfahrung zu Verfügung stehen. Er hält denn auch im laufenden Sommersemester eine regelmäßige Veranstaltung zur Thematik „Arbeit – Wohnen, Sexualität und Partnerschaft bei Behinderung“. „Denn ich habe mich zwar von meinen Pflichten als Vollzeit-Hochschullehrer verabschiedet, nicht jedoch von meinen fachbezogen Interessen und Aktivitäten, auf deren Fortführung ich hoffe“, sagt Wilken.

Prof. Dr. Udo Wilken Prof. Dr. Udo Wilken