Auszeichnung für Präsentation zum Thema palliative Logopädie von Hannah Tietjen
Der GCG ist eine Kooperation der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen.
Mittlerweile hat es Tradition: Zum Abschluss des dbl-Kongresses wird seit etlichen Jahren ein Posterpreis verliehen. Die Projektzusammenfassungen werden an beiden Kongresstagen vorgestellt. Anschließend stimmen die Kongressbesucher*innen über die beste Präsentation ab.
Der diesjährige Posterpreis des DBL ging an Hannah Tietjen für das Poster „Risk feeding in der palliativen Logopädie“. Mitautorinnen des Posters sind die Logopädinnen Maria Barthel (HAWK, GCG) und Cordula Winterholler (Netzwerk Schluckstörungen). Der Preis für die Gewinnerin, der in Form eines Gutscheins vergeben wurde, umfasst die Teilnahme am nächsten DBL-Kongress sowie an einem Kongress-Workshop und beläuft sich damit auf eine Gesamthöhe von rund 500 Euro. Tietjen studierte von 2017 bis 2021 Therapiewissenschaften, Studienrichtung Logopädie, am GCG.
Die Preisträgerin selbst konnte den Preis krankheitsbedingt nicht entgegennehmen. Dies übernahm stellvertretend für sie die Betreuerin ihrer Bachelor-Arbeit, Maria Barthel, die sich im Namen von Hannah Tietjen für die durch den Preis ausgedrückte Wertschätzung der Arbeit bedankte.
Das Poster beruht auf einer systematischen Literaturanalyse zum Thema des Risk Feedings in der palliativen Logopädie. Risk Feeding bezeichnet eine orale Ernährungsform bei bekanntem Aspirations- und Erstickungsrisiko. Diese Problematik spielt eine große Rolle beispielsweise im Verlauf einer Demenz, während der sich Ess- und Trinkverhalten der Erkrankten stark verändern können. Aber auch andere neurologische sowie neurodegenerative, neuromuskuläre und onkologische Erkrankungen können in der Folge zu einer schweren Schluckstörung (Dysphagie) führen.
Therapeutische Interventionen, auch im Hinblick auf die Logopädie, müssen bei solchen Krankheitsbildern gut bedacht werden. Trotz eines bekannten Aspirationsrisikos wird den Patient*innen in der Palliativversorgung jedoch häufig noch die sogenannte Normalkost als orale Kost offeriert. Bei der Entscheidung diese anzubieten, sollten daher die Lebensqualität und die Autonomie der Menschen mit lebenslimitierenden Erkrankungen berücksichtigt werden. Unter Reflexion dieser Aspekte sowie der aktuellen Studienlage zur logopädischen Versorgung der betroffenen Patient*innen setzte sich Tietjen in ihrer Posterpräsentation kritisch mit dieser Problematik auseinander und wurde am Ende dafür belohnt.