Erscheinungsdatum:
01.07.2005
HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren hat jetzt Dr. Günter Hartmann für sein außergewöhnliches Engagement an der Göttinger HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement mit der HAWK-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Die Feierstunde fand im Niedersächsischen Forstamt Winnefeld statt. Thren sowie der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Ulrich Weihs, dankten Hartmann für seine hervorragende Einsatzbereitschaft den Studierenden gegenüber. Die Festrede hielt Prof. Dr. Konrad Kerk.
Hartmann ist ein Mann der ersten Stunde. Im Wintersemester 1974, also dem 1.Semester des damals neu gegründeten Göttinger Fachbereichs Forstwirtschaft an der früheren Fachhochschule Hildesheim/Holzminden, übernahm er einen Lehrauftrag zunächst für das Fach Botanik. Zusammen mit Kollegen aus der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt stärkte er so von Beginn an den nicht ganz einfachen Aufbau und die Pionierphase des Fachbereiches in den Räumen der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen durch sein Engagement in der Lehre. Sehr schnell verlagerte sich allerdings sein inhaltlicher Schwerpunkt hin zum Waldschutz und dort, entsprechend seiner speziellen Ausbildung und beruflichen Tätigkeit, zu einem Lehrauftrag für den Bereich Forstpathologie.
„Es ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, was es für eine praxisorientierte Ausbildung bedeutet, wenn ein Lehrender beruflich ständig mit den Themen befasst ist, die er auch in der Lehre zu behandeln hat“, hob Kerk hervor. Komme dazu noch das außergewöhnliche Engagement, das Hartmann, der überall in Nordwestdeutschland zu forstlich - phytopathologischen Problemfällen geholt wurde, an den Tag gelegt hat, könne man sich als Fachhochschule nur glücklich und dankbar schätzen.“ Kerk betonte: „Die Studierenden, aber auch die Forstverwaltungen, die unsere Absolventinnen und Absolventen abgenommen haben, sind unmittelbare Profiteure einer solchen Lehre gewesen.“
Hartmann habe aber die Lehre nicht nur fachlich interessant, sondern ganz offensichtlich auch didaktisch ansprechend gestaltet, wie das Echo der Studierenden über all die Jahre belegt habe.
Durch den Aufbau einer umfassenden Anschauungs- und Prüfungssammlung für den Bereich der Forstpathologie habe er die Grundlage zur Vermittlung der diesbezüglichen Formenkenntnisse geschaffen. Schließlich sei die Betreuung von 24 Diplomarbeiten und dabei die Initiierung einer Reihe für die forstliche Praxis besonders interessanter Arbeiten hervorzuheben.
Günter Hartmann wurde am 26. Februar 1938 in Schaffhausen a. d. Saar geboren. Nach Schule und Abitur studierte er Biologie, Chemie, Geographie und Phytopathologie an den Universitäten Saarbrücken, Innsbruck und Bonn und legte in Biologie und Chemie die 1. Philologische Staatsprüfung für das Lehramt an höheren Schulen ab.
Es schloss sich ein zweijähriges Forschungsstipendium an der American University of Beirut an. Zurückgekehrt nach Bonn, übernahm er von 1968 bis 1971 an der Landwirtschaftlichen Fakultät eine Assistentenstelle am Institut für Pflanzenkrankheiten.
1973 wurde er dort mit einer phytopathologischen Arbeit über Phytophthora-Erkrankungen an Citrus-Pflanzen zum Dr. agr. promoviert.
Inzwischen war Günter Hartmann bereits 1971 an die Niedersächsische Forstliche Versuchsanstalt, Abteilung Waldschutz in Göttingen gewechselt und wurde dort Leiter des mykologischen Labors und dann auch Sachgebietsleiter für Forstpathologie. Diese Stellung hatte er bis zu seiner Pensionierung mit März 2003 inne.
„Seine Tätigkeit in diesen 32 Berufsjahren kann man unter die Überschrift ‚Aus der Praxis angeregte, anwendungsbezogene, wissenschaftliche Forschung’ stellen, und dies entsprach genau dem, was er beruflich tun wollte,“ beschrieb Kerk.
Hartmanns Engagement auf den Gebieten der Mykologie, der Waldschadensforschung und der forstlichen Komplexkrankheiten spiegele sein eingehendes Interesse für Forschungsthemen an der Schnittstelle zur Praxis wider.
Bei den Komplexerkrankungen waren es insbesondere seine Forschungen am so genannten Erlen- und am Eichensterben, durch die er sich einen internationalen Ruf erworben hat.
Neben vielen wissenschaftlichen Fachpublikationen ist ein von ihm federführend verfasstes und inzwischen mehrfach übersetztes, diagnostisches Buch, der „ Farbatlas Waldschäden" entstanden, dessen 3. Auflage vorbereitet wird. Es entspringt seiner reichen Formenkenntnis und ist aus dem Bereich der Forstpathologie nicht mehr wegzudenken.
Nach 60 Semestern Lehrauftrag - vom Wintersemester 1974/75 bis zum Sommersemester 2004 – ist Dr. Günter Hartmann jetzt aus der forstlichen Lehre an der Fakultät Ressourcenmanagement ausgeschieden.
Dekan Weihs fasste den Wunsch seiner Kolleginnen und Kolleginnen zusammen: „Es ist ein besonderes Anliegen der Fakultät, dieses herausragende, kontinuierliche, fachlich-didaktische Engagement mit der Verleihung der Ehrenmedaille der HAWK zu würdigen und zu danken für 30 Jahre guter und vertrauensvoller Zusammenarbeit.“
HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren zeichnet Lehrbeauftragten der Göttinger Fakultät Ressourcenmanagement mit der Ehrenmedaille aus Auszeichnung mit der Ehrenmedaille im Forstamt Winnefeld: HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren (l.)
Hartmann ist ein Mann der ersten Stunde. Im Wintersemester 1974, also dem 1.Semester des damals neu gegründeten Göttinger Fachbereichs Forstwirtschaft an der früheren Fachhochschule Hildesheim/Holzminden, übernahm er einen Lehrauftrag zunächst für das Fach Botanik. Zusammen mit Kollegen aus der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt stärkte er so von Beginn an den nicht ganz einfachen Aufbau und die Pionierphase des Fachbereiches in den Räumen der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen durch sein Engagement in der Lehre. Sehr schnell verlagerte sich allerdings sein inhaltlicher Schwerpunkt hin zum Waldschutz und dort, entsprechend seiner speziellen Ausbildung und beruflichen Tätigkeit, zu einem Lehrauftrag für den Bereich Forstpathologie.
„Es ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, was es für eine praxisorientierte Ausbildung bedeutet, wenn ein Lehrender beruflich ständig mit den Themen befasst ist, die er auch in der Lehre zu behandeln hat“, hob Kerk hervor. Komme dazu noch das außergewöhnliche Engagement, das Hartmann, der überall in Nordwestdeutschland zu forstlich - phytopathologischen Problemfällen geholt wurde, an den Tag gelegt hat, könne man sich als Fachhochschule nur glücklich und dankbar schätzen.“ Kerk betonte: „Die Studierenden, aber auch die Forstverwaltungen, die unsere Absolventinnen und Absolventen abgenommen haben, sind unmittelbare Profiteure einer solchen Lehre gewesen.“
Hartmann habe aber die Lehre nicht nur fachlich interessant, sondern ganz offensichtlich auch didaktisch ansprechend gestaltet, wie das Echo der Studierenden über all die Jahre belegt habe.
Durch den Aufbau einer umfassenden Anschauungs- und Prüfungssammlung für den Bereich der Forstpathologie habe er die Grundlage zur Vermittlung der diesbezüglichen Formenkenntnisse geschaffen. Schließlich sei die Betreuung von 24 Diplomarbeiten und dabei die Initiierung einer Reihe für die forstliche Praxis besonders interessanter Arbeiten hervorzuheben.
Günter Hartmann wurde am 26. Februar 1938 in Schaffhausen a. d. Saar geboren. Nach Schule und Abitur studierte er Biologie, Chemie, Geographie und Phytopathologie an den Universitäten Saarbrücken, Innsbruck und Bonn und legte in Biologie und Chemie die 1. Philologische Staatsprüfung für das Lehramt an höheren Schulen ab.
Es schloss sich ein zweijähriges Forschungsstipendium an der American University of Beirut an. Zurückgekehrt nach Bonn, übernahm er von 1968 bis 1971 an der Landwirtschaftlichen Fakultät eine Assistentenstelle am Institut für Pflanzenkrankheiten.
1973 wurde er dort mit einer phytopathologischen Arbeit über Phytophthora-Erkrankungen an Citrus-Pflanzen zum Dr. agr. promoviert.
Inzwischen war Günter Hartmann bereits 1971 an die Niedersächsische Forstliche Versuchsanstalt, Abteilung Waldschutz in Göttingen gewechselt und wurde dort Leiter des mykologischen Labors und dann auch Sachgebietsleiter für Forstpathologie. Diese Stellung hatte er bis zu seiner Pensionierung mit März 2003 inne.
„Seine Tätigkeit in diesen 32 Berufsjahren kann man unter die Überschrift ‚Aus der Praxis angeregte, anwendungsbezogene, wissenschaftliche Forschung’ stellen, und dies entsprach genau dem, was er beruflich tun wollte,“ beschrieb Kerk.
Hartmanns Engagement auf den Gebieten der Mykologie, der Waldschadensforschung und der forstlichen Komplexkrankheiten spiegele sein eingehendes Interesse für Forschungsthemen an der Schnittstelle zur Praxis wider.
Bei den Komplexerkrankungen waren es insbesondere seine Forschungen am so genannten Erlen- und am Eichensterben, durch die er sich einen internationalen Ruf erworben hat.
Neben vielen wissenschaftlichen Fachpublikationen ist ein von ihm federführend verfasstes und inzwischen mehrfach übersetztes, diagnostisches Buch, der „ Farbatlas Waldschäden" entstanden, dessen 3. Auflage vorbereitet wird. Es entspringt seiner reichen Formenkenntnis und ist aus dem Bereich der Forstpathologie nicht mehr wegzudenken.
Nach 60 Semestern Lehrauftrag - vom Wintersemester 1974/75 bis zum Sommersemester 2004 – ist Dr. Günter Hartmann jetzt aus der forstlichen Lehre an der Fakultät Ressourcenmanagement ausgeschieden.
Dekan Weihs fasste den Wunsch seiner Kolleginnen und Kolleginnen zusammen: „Es ist ein besonderes Anliegen der Fakultät, dieses herausragende, kontinuierliche, fachlich-didaktische Engagement mit der Verleihung der Ehrenmedaille der HAWK zu würdigen und zu danken für 30 Jahre guter und vertrauensvoller Zusammenarbeit.“
HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren zeichnet Lehrbeauftragten der Göttinger Fakultät Ressourcenmanagement mit der Ehrenmedaille aus Auszeichnung mit der Ehrenmedaille im Forstamt Winnefeld: HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren (l.)