Wissenschaftsminister Thümler betont Strahlkraft des Kooperationsprojektes
2016 waren die ersten 66 Studierenden mit den Studiengängen Therapiewissenschaften und Pflege dort ins Studium gestartet. 2019 folgte die Übergangsphase im ehemaligen Telekom-Gebäude in der Philipp-Reis-Straße. Zu diesem Wintersemester 2021/2022 nun die Rückkehr in die hergerichteten Räume. Mittlerweile arbeiten jetzt wieder mehr als 500 Studierende sowie rund 40 Lehrende und Verwaltungsmitarbeitende in den rund 3200 Quadratmeter großen Gebäuden mit Hörsälen, Seminarräumen und Büros.
Inzwischen werden die sechs Studiengänge Bachelor Therapiewissenschaften dual – Logopädie/Physiotherapie, Bachelor Pflege dual, Bachelor und Master Medizintechnik, Bachelor Soziale Arbeit im Gesundheitswesen und Bachelor Hebammenwissenschaft dual angeboten.
Bei einer Feierstunde in der Sheddachhalle unter 2G Plus-Bedingungen sagte Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler: „Der Gesundheitscampus Göttingen ist ein Leuchtturmprojekt in Südniedersachsen mit bundesweiter Strahlkraft. Einzigartig ist nicht nur diese besondere Kooperation von Universitätsmedizin Göttingen und HAWK, die die Akademisierung in den nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen vorantreibt und damit vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung auch die zukünftige medizinische Versorgung in der Region im Blick hat. Ebenso im Bereich der Forschung im Gesundheitsbereich gebe es eine Reihe namhafter Vorhaben, wie das Projekt rund um Exoskelette, die jetzt vermehrt auch zur Vorbeugung von Krankheiten eingesetzt werden sollen.“
Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG und Dekan der Medizinischen Fakultät der UMG, sagt: „Die Akademisierung der Berufe im Bereich der gesundheitlichen Versorgung am Gesundheitscampus Göttingen hat in dieser Form bundesweiten Signalcharakter. Der Campus steht für Innovation. Er bündelt und vernetzt fachliche Kompetenzen und leistet zudem den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in sektorenübergreifende Versorgungsprozesse. Auch in der künftigen Ausbildung nimmt der Gesundheitscampus Göttingen eine wichtige Schlüsselrolle ein, indem er besonders die Interprofessionalität in der gemeinsamen Ausbildung der Berufsgruppen stärkt. Nicht zuletzt profitieren von dieser breit aufgestellten Qualifizierung im Gesundheitsbereich die Menschen in der Region Südniedersachsen.“
HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy bedankte sich bei Wissenschaftsminister Thümler und allen Beteiligten für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit bei der Entwicklung des Gesundheitscampus Göttingen: „Die Kooperation von UMG und HAWK zur Akademisierung von nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen unter Einbindung interprofessioneller Lehre, um ausgezeichnet qualifizierte Fachkräfte für die Region Südniedersachsen auszubilden, war 2013 eine bundesweit visionäre Idee. Aus der Idee ist Realität geworden. Das zeigt, dass sich das regionale Netzwerk bewährt hat. Die Absolvent*innen werden die allerbesten Chancen auf dem wachsenden Markt der Gesundheitsversorgung und -technik haben. Hier in den modernst hergerichteten historischen Gebäuden im Sartorius Quartier haben die Studierenden tolle Studienbedingungen für ein gelingendes Studium – dafür bedanken wir uns insbesondere bei der Sartorius AG.“
Zusammen mit den Lehrenden am Gesundheitscampus selbst sind rund 140 Lehrende der Universitätsmedizin Göttingen in den dualen Studiengängen tätig. Hinzukommen mehr als hundert ärztliche Dozent*innen, die im Bereich Medizintechnik lehren.
Dr. Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender der Sartorius AG, sagte: „Wir entwickeln das Sartorius Quartier unter dem Motto ‚Bilden – Gründen – Wohnen‘. Der Gesundheitscampus passt genau in dieses Konzept, daher freue ich mich, dass er langfristig im Sartorius Quartier verankert ist und es nun losgeht. Zusammen mit der Life Science Factory, die wir in wenigen Monaten eröffnen, und den Aktivitäten von Ottobock entsteht damit ein vielversprechender Nukleus für Innovationen in Gesundheitswirtschaft und Life Science.“
Im Anschluss an die Feierstunde führten Vertreter*innen des Gesundheitscampus Göttingen Minister Thümler durch die neuen Räume. Die ehemaligen Produktionsstätten sind entkernt, dabei wurden die historischen Klinkerflächen freigelegt. In der Kombination mit einer in schwarz und weiß gehaltenen Ausstattung, viel Licht und Metall, entstand eine warme Atmosphäre zum Studieren und Lehren, die dennoch den Industriecharme der Gebäude modern betont.