Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) hat ihre Auszeichnungen für das Jahr 2007 vorgestellt. Den Georg-Simon-Ohm-Preis für hervorragende Fachhochschul-Absolventen bekommt Dipl.-Ing. Stephanie Tümmel. Die 29-Jährige ist Absolventin der Göttinger Fakultät Naturwissenschaften und Technik an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst.
Insgesamt hat die DPG in neun Kategorien 18 Preisträgerinnen und Preisträger benannt, die im nächsten Jahr ausgezeichnet werden. Thematisch geht es dabei unter anderem um Quantenkommunikation, Teilchenphysik und auch um die Plasmabehandlung von Fuß- und Fingernägeln.
Stephanie Tümmel hat die Auszeichnung „für ihre grundlegenden Untersuchungen zur Anwendung eines dielektrisch behinderten Plasmas auf die menschlichen Fingernägel zur Verbesserung der Haftfähigkeit der Nagellacke von Naturkosmetik-Firmen“ erhalten.
Physik und Schönheitspflege: Stephanie Tümmel wird für ihre Diplomarbeit ausgezeichnet, in der sie die Plasmabehandlung von Fuß- und Fingernägeln untersuchte. Damit erweiterte sie das Einsatzspektrum von Plasma – einem gasähnlichen Gemisch aus Elektronen und geladen Atomen, das üblicherweise zur Sterilisation und zur Behandlung von Werkstoffen eingesetzt wird – auf den Bereich der Kosmetik. Mit einem eigensim Labor für Laser- und Plasmatechnologieentwickelten Plasma-Generator stellte sie fest, dass eine Vorbehandlung der Nägel deren Lackierung verbessert: Das Plasma reinigt die Nägel und reichert ihre Oberfläche mit Sauerstoff an, wodurch der Nagellack besser haftet. Dies gilt insbesondere für Bio-Lacke auf Alkoholbasis.
Das neuartige Verfahren ist völlig ungefährlich und patentrechtlich geschützt. Zurzeit belegt Stephanie Tümmel an der HAWK den Master-Studiengang Optical Engineering/Phontonics und arbeitet im Labor für Laser- und Plasmatechnologie von Prof. Dr. Wolfgang Viöl. Die Auszeichnung ist mit 1500 Euro dotiert und wird im März 2007 während der DPG-Tagung in Düsseldorf verliehen.