Abschlussveranstaltung des Projekts „Digitale Kompetenzen in der Weiterbildung“

Erscheinungsdatum: 12.12.2022

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) benötigen für ihre Mitarbeitenden möglichst kurze, thematisch präzise, und hybride Weiterbildungsangebote. Das ist ein Ergebnis des Projekts „DiKom – Digitale Kompetenzen in der Weiterbildung“, das Wissenschaftler*innen nun bei einer Abschlussveranstaltung in der Sheddachhalle im Göttinger Sartorius Quartier präsentierten.

Die HAWK-Fakultäten Ressourcenmanagement in Göttingen und Management, Soziale Arbeit, Bauen in Holzminden haben in einer standortübergreifenden, interdisziplinären Zusammenarbeit mit der Ostfalia Wolfenbüttel, der TU Braunschweig und TU Clausthal, der Arbeitsagentur und den regionalen Fachkräftebündnissen den Weiterbildungsmarkt analysiert.

 

In der zweijährigen Projektphase gingen sie der Frage nach, wie das regionale Weiterbildungsangebot, insbesondere in Bezug zur Digitalisierung, für KMU im ländlichen Raum derzeit aussieht und wie Unternehmen und ihre Beschäftigten es sich wünschen würden.
 
Das Projekt soll so KMUs im ländlichen Raum bei der digitalen Transformation unterstützen und dabei helfen, die Angebote von Weiterbildungsanbietenden passgenau auf die Bedarfe der Unternehmen und deren Arbeitnehmer*innen zuzuschneiden.

„Qualifizierung und Weiterbildung spielen eine wesentliche Rolle, um Beschäftigte fit für die notwendigen Veränderungen zu machen“, erklärt Dr. Ulrike Witt, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung. „Gerade die digitale Transformation ist eine große Herausforderung für KMUs. Das Matching von Angebot und Nachfrage in diesem Projekt ist ein wichtiger Erfolg.“

„Nicht nur die Mitarbeitenden der untersuchten Unternehmen befinden sich in einem Transformationsprozess. Auch die Arbeitsweise und die Anforderungen an Weiterbildende werden durch die digitale Transformation einem starken Wandel unterzogen. Wir müssen in einem nächsten Schritt konsequent die Weiterbildung der Weiterbildenden gestalten und durchführen,“ ergänzt Prof. Udo Triltsch, Ostfalia Wolfenbüttel.

„Statt langer, klassischer Unterrichtsblöcke in Weiterbildungseinrichtungen benötigen KMUs flexible und modularisierte Weiterbildungsangebote, wie zum Beispiel ‚Online-Nanos‘, ein Mix aus Blended Learning und Coaching-Elementen in Präsenz. Die öffentliche Förderung muss sich diesen Bedarfen anpassen,“ so Prof. Dr. Jörg Lahner, HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement.

Bei der Abschlussveranstaltung stellten die Beteiligten an Projektinseln viele konkrete Ergebnisse vor, wie zum Beispiel die Entwicklung von kurzen, praxisnahen Weiterbildungsformaten, sogenannten Nano-Einheiten. Diese können sowohl digital als auch in Präsenz vermittelt werden. Eine weitere Unterstützung in der Weiterbildung sind Lerncoaches, die für technische oder digitale Fragestellungen ansprechbar sind und beim Umgang mit Tools und Endgeräten helfen. Zudem unterstützen sie den individuellen Lernprozess und moderieren die Selbstlernphase der Weiterbildungseinheiten.

Bei den neuen, forschungsbasiert entwickelten Konzepten liegt ein besonderer Fokus auf der Passgenauigkeit zwischen der Weiterbildung und den spezifischen Anforderungen der Branchen.  
Die Nano-Module finden bereits Anwendung in der Praxis, ebenso Weiterbildungen mit Lerncoach-Begleitung. Diese wurden bereits erfolgreich evaluiert und sollen zukünftig verstetigt werden.

Detaillierte Ergebnisse sind in einem praxisnahen Abschlussbericht zusammengefasst: https://zzhh.hawk.de/sites/default/files/2022-11/221116_DiKom-Abschlussbericht_Onlineversion.pdf

Gefördert wurde das Verbundprojekt mit knapp 800.000 Euro durch die EU (ESF), das Land Niedersachsen, die beteiligten Landkreise Göttingen, Goslar, Northeim, Holzminden und Wolfenbüttel sowie durch Mittel der beteiligten Hochschulen.