Hochschul-IT-Leitungen informieren sich über Forschungsinformationssysteme

Erscheinungsdatum: 09.03.2018

Beim FIS-Tag des Landesarbeitskreises Niedersachsen für Informationstechnik/Hochschulrechenzentren, kurz LANIT, haben sich rund 45 Hochschul-IT-Leiterinnen und -Leiter,  Leitungskräfte der Bibliotheken, Leitende der Forschungsreferate und Forschungstransferstellen sowie Mitglieder der Landeshochschulkonferenz über Forschungsinformationssysteme, abgekürzt FIS, informiert. Fünf Referierende sprachen dazu an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen in Hildesheim über ihre Erfahrungen mit den Programmen Vivo, Pure, Converis und HIS FIS.

FI-Systeme erfassen Forschungsarbeiten aller mitarbeitenden Personen einer Hochschule, stellen sie transparent dar  und bieten Optionen zur Auswertung. So lässt sich etwa bestimmen, wie häufig Arbeiten zitiert werden oder ob sie beispielsweise in Wikipedia-Artikeln erwähnt werden.

 


Über ihre Erfahrungen mit FI-Systemen berichteten Christian Hauschke von der TIB Hannover, Dr. Sandra Broll und Hergen Harnisch von der Leibniz Universität Hannover, Dr. Marcus Walther von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und Dr. Tom Karasek von der Hochschul-Informations-System eG aus Hannover. HAWK-Vizepräsident Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl machte schon bei seiner Begrüßung auf die Relevanz von Forschungsinformationssystemen aufmerksam: „Ich habe eine kleine Forschungsgruppe von 70 Leuten, die ich fast nur aus Drittmitteln finanziere. Da bräuchte ich nicht nur ein Forschungsinformationssystem, sondern schon ein Forschungsmanagementsystem. Also ich lechze förmlich nach so etwas und hoffe, dass wir solche Systeme bald an unseren Hochschulen nutzen können.“

FI-Systeme rücken aufgrund der in Politik und Wirtschaft geforderten Digitalisierung zunehmend in den Fokus. Laut Tilman Krösche, dem Sprecher des LANIT und dem Gastgeber der Veranstaltung, war dafür unter anderem die Einführung des sogenannten Kerndatensatzes Forschung (KDSF) im Jahr 2016 verantwortlich. Dieser beschreibt, welche Daten wissenschaftliche Einrichtungen zu ihren Forschungsarbeiten bereithalten müssen. „Auf so einer Basis kann man natürlich gut auch ein einheitliches System aufbauen, um hier übergreifend Informationen bereitzustellen“, meint Krösche, der an der HAWK die IT leitet. Während in anderen Bundesländern Systeme zum Teil schon etabliert sind, gibt es in Niedersachsen allerdings noch Entwicklungsarbeit zu leisten. „Zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen haben wir mit NRW.CRIS an der Universität Münster eine Institution, die für das ganze Land so eine Art Koordinierungsstelle anbietet. Hessen hat mit HeFIS genauso eine Institution. Es wäre doch gelacht, wenn das bei uns hier in Niedersachsen nicht auch funktionieren würde“, fügte Krösche hinzu.
 
Der LANIT, der die Hochschulrechenzentren im ganzen Bundesland Niedersachsen koordiniert und unterstützt, will mit dem FIS-Tag im 40. Jahr seines Bestehens vor allem einen Einblick in die praktischen Erfahrungen mit FI-Systemen vermitteln. Dabei ging die Veranstaltung auf Fragen ein wie: Welches System nimmt man überhaupt? Wie viel Aufwand bedeutet das? Und wie viele Leute braucht eine Hochschul-IT-Abteilung, um ein FIS aufzusetzen und in der Organisation zu etablieren? Tilman Krösche erklärt dazu: „Wir hoffen, dass die, die noch gar nicht wissen, wo die Reise hingehen soll, vielleicht Systeme finden, die sie sich anschauen wollen. Und die, die vielleicht schon entschlossen sind, ein Forschungsinformationssystem einzuführen, sagen vielleicht: Da ist eine Institution, die macht das auch, da schließe ich mich an oder da mache ich eine Kooperation.“

FI-Systeme liegen politisch im Trend. Die Landeshochschulkonferenz hat beispielsweise eine ständige Kommission für Digitalisierung gegründet, in der das Thema Forschungsinformationssysteme einen hohen Stellenwert hat. Krösche hofft hier auf eine gute Zusammenarbeit, für die der LANIT mit dem FIS-Tag einen Grundstein gelegt hat.