Erstes internationales und hybrides Treffen im Projekt PREP IP in Hildesheim
„Heute hat mich persönlich sehr berührt, dass Akteurinnen und Akteure aus den internationalen Netzwerken hier vor Ort waren“, so Dr. Sandra Schiller, Dozentin an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit und Organisatorin des Treffens in Hildesheim. Die Teilnehmenden seien aus den unterschiedlichsten Ländern angereist, darunter USA, Kanada, Norwegen, Irland und Spanien. Andere hätten sich aber auch online zugeschaltet und per Mikrofon oder Textchat beteiligt.
Im Projekt PREP IP - gefördert von Erasmus+, arbeiten rund ein Dutzend Gesundheitsexpert*innen aus verschiedenen Ländern zu Fragestellungen der interprofessionellen Gesundheitsversorgung für Menschen mit Fluchterfahrung. Ein Ziel ist es, einen Onlinekurs zur Vermittlung von Wissen und Kompetenzen in der interprofessionellen Gesundheitsversorgung zu erstellen sowie Ressourcen, die in der Praxis verwendet werden können. Neben dem persönlichen Austausch diente das Treffen auch dazu, erste Ergebnisse vorzustellen.
Besondere Highlights im Programm seien für Schiller zum einen die Berichte von Kass Kasadi aus Hannover gewesen, der als Geschäftsführer und Landeskoordinator des Vereins Baobab Zusammensein e.V. sehr gut aktuelle Barrieren im Gesundheitssystem aufgezeigt habe und auch, wie diese überwunden werden können. „Was ich persönlich auch sehr schön fand: Den Vortrag von Esra Alagöz über ein syrisches Gesundheitsprojekt“, so Schiller. Mit ihr hätten sie und die Studierenden schon länger Kontakt. Daher freue sie sich, ihr zum Projekttreffen erstmals persönlich begegnen zu können.
Esra Alagöz, Physiotherapeutin aus Gaziantep in der Türkei und PREP IP-Beteiligte, sagte, das Projekt helfe, die Kompetenzen der Gesundheitsexpert*innen im Kontext Gesundheit und Geflüchtete zu erweitern. „Durch das Projekt haben wir am Ende ein größeres Partner-Netzwerk in der ganzen Welt, das mit der wachsenden Zahl von Geflüchteten arbeitet.“
Djenana Jalovcic, Projektkoordinatorin von PREP IP und Professorin an der Western Norway University of Applied Sciences, Department of Health and Functioning, betonte, dass in das Projekt nicht nur interprofessionelle, sondern auch intersektorale Perspektiven eingebracht werden. Neben dem Partner-Netzwerk sollen auch Ressourcen wie ein Online-Training aufgebaut werden sowie frei verfügbare Lehrmaterialien. „Wir arbeiten meist online, daher war es eine fantastische Gelegenheit, sich einmal persönlich und vor Ort auszutauschen, um professions-, sektoren- und länderübergreifend stabile Partnerschaften im Bereich Refugee Health aufzubauen“, sagt Jalovcic.
Die nächsten Vor-Ort-Treffen finden nächstes Jahr in Irland, in Dublin, statt und der Abschluss des Projektes im Folgejahr in Norwegen, in Bergen. Als nächster inhaltlicher Schritt im Projekt stehe die Konzeption des Online-Kurses an, so Schiller: „Das wird, glaube ich, sehr spannend.“