Die HAWK-Fakultät Gestaltung bittet bei der diesjährigen Leipziger Buchmesse zu Tisch. Serviert werden grafische Leckerbissen, gewürzt mit Witz und Fantasie. Unter der Leitung von Prof. Marion Lidolt und Dozent Paul Kunofski haben rund 40 Studierende das ganze Wintersemester lang an dem Projekt Messestand gearbeitet und sich richtig viel einfallen lassen. Denn die Exponate, Künstlerbücher und Druckgrafiken, sollten auch noch in einem ganz besonderen Rahmen präsentiert werden. Schließlich ist die Ideenkonkurrenz groß. Insgesamt 15 Design-Hochschulen stellen in Leipzig aus und werben um Studierende. Das Motto der Hildesheimer HAWK: „Wissensdurst, Lesehunger, Lebenslust“.
In der Mitte des dreißig Quadratmeter großen Messestandes, der in Halle 3 im Rahmen der Verkaufsausstellung „Buch & Art“ zu finden ist, findet sich eine große gedeckte Tafel. Sie ist nicht wirklich gedeckt, sondern mit Tellern und Besteck bemalt. Auf Hockern nehmen die Hungrigen Platz, die für den Genuss der HAWK-Bücher weiße Handschuhe anziehen müssen und dann von Studierenden und Professoren in Kellnerschürzen und mit HAWK-Kochmützen bedient werden. Wer ein Andenken mitnehmen möchte, bekommt eines der extra vorbereiteten Porzellanschälchen mit eingedrucktem Sinnspruch. Ist die Suppe oder Nachspeise ausgelöffelt, lesen die Genießer dann zum Beispiel: „Wenn alle dasselbe denken, wird nicht viel gedacht.“ Oder: „Meine Sippe ess’ ich nicht, nein, meine Sippe ess’ ich nicht.“
Zur Hildesheimer Feinkost, die das Leipziger Publikum serviert bekommt, gehört zum Beispiel Dorothea Hubers Illustrationsbuch „Zeit“, für das sie den Nachwuchspreis des renommierten Art Directors Club bekommen hat. Probiert werden darf auch Melanie Schöckels Diplom-Arbeit. Sie hat 19 Ringelnatz-Gedichte mit Radierungen illustriert. Ihr Buch wird im Juli dieses Jahres auch im Cuxhavener Ringelnatz-Museum ausgestellt.
Die Leipziger Buchmesse kann sich in diesem Jahr jedenfalls wieder großer Hildesheimer Präsenz sicher sein. Rund hundert HAWK-ler haben sich schon als Servierhilfen oder Gäste angesagt. Die vierzig Stand-Studenten werden in der Messestadt sehr herzlich aufgenommen. Niemand muss ein teures Hotelzimmer buchen, weil alle mit Hilfe eines Leipziger HAWK-Studentinnen in Wohngemeinschaften der Stadt aufgenommen werden. Im Gepäck haben die Hildesheimer neben ihren Ausstellungsstücken auch jeder noch die „Master-Card“, die freizügig verschenkt werden kann. Es handelt sich nicht um die berühmte Geldkarte, sondern, zugegeben optisch angelehnt, um eine Werbekarte für den neuen Master-Studiengang Gestaltung, der zum Wintersemester 2007/2008 in Hildesheim starten soll. Vielleicht treten dann viele Leipziger den Studien-Gegenbesuch in Hildesheim an.