Hildesheim füllt sich in diesen Tagen wieder mit lauter jungen Leuten, die erwartungsvoll einen neuen Lebensabschnitt in der Stadt beginnen: das Studium. An der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst ist es traditionell die Fakultät Bauwesen, die als erste den Studienbetrieb aufnimmt und jetzt die Erstsemester begrüßt hat. Mitte Oktober sind die letzten Nachrückverfahren und Einschreibungen für dieses Wintersemester an der HAWK endgültig abgeschlossen.
Schon jetzt zeichnet sich erneut ein positiver Trend bei der Zahl der Studierenden ab. Rund 4100 junge Menschen haben sich auf die insgesamt etwa 1300 Studienplätze der HAWK beworben. Das sind rund hundert mehr als im vergangenen Wintersemester. Fast zwei Drittel der Studienplätze werden in Hildesheim angeboten. Allein hier sind knapp 3500 Studierende eingeschrieben. Mit den Standorten Göttingen und Holzminden sind es insgesamt knapp 6000. Die Studienbeiträge, die zu diesem Wintersemester 2006/2007 erstmals zunächst von den Erstsemestern bezahlt werden müssen, haben insgesamt keinen Einbruch verursacht.
Die 19-jährige Katrin Uerkwitz ist aus Berlin nach Hildesheim gekommen und hat sich für den Studiengang Bauingenieurwesen eingeschrieben. Sie hat Hildesheim der Hauptstadt vorgezogen, weil es eine schöne und etwas überschaubarere Stadt sei. Außerdem wohnt ihre Schwester schon hier und da hat sie gleich einen Anlaufpunkt.
Anschluss hat Katrin auch schon gefunden. Sie war mit Nancy Krause (24) aus Braunschweig und Martin Sommer (26) aus Northeim schon im selben Mathematik-Vorbereitungskursus. Jetzt ziehen die drei gemeinsam durch Hildesheim, denn einer der ersten Programmpunkte der Erstsemestereinführung ist eine Stadtrallye. Und dies freut ganz besonders den Ersten Stadtrat Hildesheims, HAWK-Honorarprofessor Thomas Kulenkampff. Er ist eigens zur Begrüßung des Architekten-, Bauingenieur- und Holzingenieur-Nachwuchses in die Aula am Hohnsen gekommen. „Entdecken Sie die Stadt, wohnen Sie in der Stadt, wir brauchen Sie hier“, rief er den rund 180 Erstsemestern der Baufakultät zu.
Auch der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Hans-Jürgen Collin, bereitete den Neulingen einen herzlichen Empfang: „Toll, dass Sie da sind. Sie haben sich richtig entschieden.“ Vorausblickend kündigte er auch schon gleich an: „In drei Jahren sehen wir uns alle hier in der Aula wieder, wenn Sie Ihre Bachelor-Urkunden im Empfang nehmen. Bis dahin müssen Sie einfach nur ein paar Klausuren bestehen.“
Natürlich beließ er es nicht bei dieser eher flapsigen Beschreibung der sechs Bachelor-Semester, sondern hob die Besonderheiten der Hildesheimer Ausbildung hervor: Jedes Semester stehe eine große und in der Regel interdisziplinäre Projektarbeit auf dem Plan, die die enorme Praxisnähe des Studiums gewährleiste. Außerdem seien die drei Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen und Holzingenieurwesen in den ersten beiden Semestern so aufgebaut, dass sogar ein Fachwechsel ohne Zeitverluste möglich sei.
Allen legte der Dekan eines dringend ans Herz: „Sprechen Sie Probleme schnell und ohne Scheu an. Dann können wir uns frühzeitig um Lösungen kümmern. Wir wollen, dass es Ihnen bei uns gut geht und Sie zu guten Leistungen motiviert sind.“ Eine erste Mensa-Party vom Fachschaftsrat stand auch schon auf dem Programm.
Unterdessen laufen die Einschreibungen an den Hildesheimer Fakultäten Gestaltung sowie Soziale Arbeit und Gesundheit ebenso wie am Fachbereich Konservierung und Restaurierung noch. Nicht alle Bewerberinnen und Bewerber werden einen Studienplatz bekommen können, denn die HAWK rechnet mit hoher Auslastung. Endgültige Daten liegen Mitte Oktober vor.