Mit der Veranstaltungsreihe „Behinderte Menschen – gleichberechtigt statt ausgegrenzt?“ setzt die Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in diesem Wintersemester ihren erfolgreichen Austausch mit der Hildesheimer Bevölkerung im Rahmen der „Hildesheimer Gespräche“ fort.
Vom 11. Oktober 2006 bis 31. Januar 2007 wird das Thema der Gleichberechtigung behinderter Menschen an insgesamt fünf Terminen aus unterschiedlicher Sicht beleuchtet. Hierfür konnten Experten aus dem gesamten Bundesgebiet als Referenten gewonnen werden.
„In der Politik für behinderte Menschen hat in den letzten sechs Jahren ein Paradigmenwechsel stattgefunden. In der größten Reform seit den 70er-Jahren haben Bundesregierung und Gesetzgeber seit 1998 die rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen, dass behinderte Menschen ihr Leben so weit wie möglich in freier Selbstbestimmung gestalten können.“ So beginnt der 5. Behindertenbericht der Bundesregierung, und seit einigen Jahren verkünden Politiker, Wissenschaftler und Behindertenpädagogen, ihr zentrales Ziel sei, Selbstbestimmung und Teilhabe für alle Behinderten zu verwirklichen. Inwieweit aber ist die Gleichberechtigung behinderter Menschen, ihre Integration in die Schule, ins Arbeitsleben und in die Gemeinde wirklich fortgeschritten, welche Konzepte für gleichberechtigte Teilhabe gibt es und welche Barrieren, diese in die Praxis umzusetzen? Diese Fragen werden an den fünf Abenden der „Hildesheimer Gespräche“ intensiver beleuchtet.
Am 11. Oktober startet die Veranstaltungsreihe, die in Kooperation mit dem Landesbehindertenbeauftragten Niedersachsen, der Universität Hildesheim und dem Verein Stolperstein e.V. durchgeführt wird. Von 18 bis 20 Uhr wird Verw.-Prof. Dr. Gisela Hermes von der HAWK die Reihe im Senatssaal der Hochschule am Hildesheimer Goschentor mit dem Vortrag „Von der Aussonderung zur Teilhabe behinderter Menschen“ einleiten.
Es folgen, jeweils mittwochs (einmal dienstags), Vorträge über die Bedeutung des neuen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) für behinderte Menschen (Karin Evers-Meyer, Bundesbehindertenbeauftragte), die gemeinsame Beschulung aller Kinder (Prof. Dr. Andreas Hinz, Universität Halle) und die Unterstützung bei der Integration in das Arbeitsleben (Andreas Behnke, Hamburger Arbeitsassistenz)
Die Vorlesungsreihe endet im 31. Januar 2007 mit einem Podiumsgespräch im Rathaus zu den Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe Behinderter in Hildesheim, an der sowohl überregionale wie auch örtliche Politiker (darunter auch Kurt Machens, Oberbürgermeister) und betroffene Menschen teilnehmen werden.
Weitere Informationen: Verw. Prof. Dr. Gisela Hermes
mail: Hermes@hawk-hhg.de
Das Programm
Die Veranstaltungen finden jeweils von 18 bis 20 Uhr statt.
11. Oktober 2006
Goschentor
Eröffnung: Prof. Dr. Maria Busche-Baumann, Geschäftsführende Dekanin
Von der Aussonderung zur Teilhabe behinderter Menschen.
Ein Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik?
Verw.-Prof. Dr. Gisela Hermes, HAWK
15. November 2006
Goschentor
Die Bedeutung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes
(AGG) für Menschen mit Behinderung.
Karin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesregierung für
die Belange behinderter Menschen
Moderation: Verw.-Prof. Dr. Gisela Hermes; HAWK
28. November 2006
Goschentor
Schulische Integration aller Kinder – eine (un)realistische Vision?
Prof. Dr. Andreas Hinz, Universität Halle
Moderation: Prof. Dr. Olga Jaumann-Graumann, Universität
Hildesheim
17. Januar 2007
Goschentor
Verbesserte Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch Unterstützte Beschäftigung?
Andreas Behnke, Hamburger Arbeitsassistenz
Moderation: Verw.-Prof. Dr. Gisela Hermes, HAWK
31. Januar 2007
Rathaus
Podiumsdiskussion: Behinderte Menschen in Hildesheim: Gleichberechtigt statt ausgegrenzt?
Kurt Machens, Oberbrürgermeister der Stadt Hildesheim,
Stolperstein e.V., Ottmar Miles-Paul, Pressesprecher
ISL, Karl Finke, Landesbehindertenbeauftragter
Niedersachsen (angefragt), u.a.
Moderation: Verw.-Prof. Dr. Gisela Hermes, HAWK