Bessere Beratung für Gründer/innen mit Migrationshintergrund

Erscheinungsdatum: 19.03.2019

Die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst am Standort Holzminden startet im Rahmen des IQ Landesnetzwerks Hessen mit ihrem neuen anwen-dungsorientierten Projektvorhaben in die erste Projektphase: „Vernetzung mit lokalen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern“.

Seit Jahren nimmt die Zahl migrantischer Unternehmen stetig zu. Inzwischen erfolgt jede fünfte Gründung in Deutschland durch eine Person mit Migrationshintergrund. Die Grün-dungen von Unternehmen durch Menschen mit Migrationshintergrund nehmen damit einen bedeutenden Einfluss auf den Arbeitsmarkt und die damit zusammenhängende lokale Ökonomie, Integration und Daseinsvorsorge.

 

Von den entsprechend zuständigen Institutionen, wie der Gründungsberatung und den Wirtschaftsorganisationen werden die migrantischen Gründungsinteressierten und Unternehmen bislang jedoch nicht gezielt angesprochen. An dieser Stelle möchte das IQ Projekt  „EXIK - Existenzgründung und Vernetzung Interkulturell“ ansetzen und den Gründerinnen und Gründern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern mit Migrationshintergrund durch eine Öffnung der bisherigen Strukturen eine bedarfsorientierte Beratung und Unterstützung bieten.


Gründe für die bisherige Nichtnutzung von Seiten der Gründungsinteressierten und Unternehmerinnen und Unternehmer sind häufig fehlende Kenntnisse über (kostenfreie) Angebote der Gründungsberatung und den Sinn einer Mitgliedschaft bzw. Beteiligung in Wirtschaftsorganisationen. Projektgebiet des anwendungsorientierten Teilprojekts des IQ Netzwerkes Hessen – IQ steht dabei für „Integration durch Qualifizierung“ - sind zunächst die kreisfreie Stadt und der Landkreis Kassel.

Eine Ausweitung auf weitere Landkreise in Nordhessen ist geplant. Seit 15. Januar 2019 wird das Projekt für insgesamt drei Jahre vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen des Hessischen Landesnetzwerks „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ mit rund 282.000 Euro gefördert. Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Leonie Wagner und Dr. Anke Kaschlik von der HAWK in Holzminden und Prof. Dr. Lahner von der Göttinger HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement. Die operative Arbeit vor Ort wird von Sarah Metz als Projektkoordinatorin und Jaqueline Schmidt, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen wissenschaftlichen Mitarbeiterin übernommen.


Um das Projektziel zu erreichen, richtet sich das Teilprojekt an die Gründungsberatung, Integrationsförderung, Wirtschaftsorganisationen und Organisationen von Migrantinnen und Migranten (MO) sowie an potenzielle Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund. In Form von niedrigschwelligen Informationsangeboten zum Thema „Gründen in Deutschland“ spricht das Projekt direkt die Zielgruppe an, um die Kenntnisse zu verbessern und Hemmschwellen abzubauen. Des Weiteren wird durch gezielte Veranstaltungen die Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus verschiedenen Bereichen gestärkt, um die Kenntnisse über bestehende Bera-tungsangebote zu verbessern. Für die Existenzgründungsberaterinnen und -berater wird zudem ein Weiterbildungskonzept zum Thema interkulturelle Kompetenz und Öffnung von Gründungsberatung hinsichtlich der Bedarfe der jeweiligen Landkreise/Kreisfreien Städte erarbeitet und in Form von Workshops angeboten werden.


EXIK möchte an dieser Stelle keine Parallelstrukturen aufbauen, sondern die beratenden Instanzen und Wirtschaftsorganisationen durch Workshops zur interkulturellen Öffnung und Kompetenz für die Thematik und die Bedarfe der Zielgruppe sensibilisieren und Gründungsinteressierte sowie Integrationsförderung und Organisationen von Migrantinnen und Migranten mit den vorhandenen Beratungsangeboten vertraut machen.

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