Adina Kroggel studiert Soziale Arbeit unter Begleitung ihrer Führhündin Gusta
Seit April begleitet die Labrador-Hündin ihre Besitzerin in Lehrveranstaltungen. Vor Kurzem hat sie erfolgreich ihre Prüfung zur Assistenzhündin abgelegt. „Fehlerfrei“, fügt Adina Kroggel stolz hinzu. Sie und Gusta leben und arbeiten erst seit ein paar Monaten zusammen – sie sind aber bereits ein tolles Team. „Sie führt mich ins Gebäude, findet den Fahrstuhl und die Tür zum Seminarraum.“ Dazu bedarf es nur Kommandos wie „Such Tür“ oder „Such Treppe“. Letztere gibt es im Hauptgebäude am Haarmannplatz viele. Durch den Denkmalschutz des Gebäudes ist die Barrierefreiheit an manchen Stellen eingeschränkt. Gusta hilft, auch wenn es manchmal noch zu Fehlern kommt. Immerhin ist die Hündin mit ihren zweieinhalb Jahren und der gerade bestandenen Prüfung noch jung und aneinander gewöhnen müssen sich Hündin und Halterin auch weiterhin. „Da müssen wir einfach noch üben.“
„Ich vertraue Gusta mein Leben an“
Ihren Alltag habe die Assistenzhündin sofort bereichert. „Seit ich sie habe, gehe ich mehr vor die Tür“, berichtet Adina Kroggel, die sich vorher auf einen Langstock und die Hilfe ihrer Mitmenschen verlassen hat. „Sie erleichtert mein Leben sehr, auch in der Wahrnehmung in meinem Umfeld. Ein Hund erzeugt mehr Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme und ich werde häufig auf Gusta angesprochen.“ Die Beziehung zu ihr sei eine ganz besondere und anders als die zu ihren beiden Haushunden: „Ich vertraue Gusta mein Leben an.“
Studieren mit Beeinträchtigung an der HAWK
Dass sie den Hund mit in die Hochschule bringen kann, bedurfte gewisser Vorarbeit, denn eigentlich ist Hunden der Zutritt zu den Hochschulgebäuden nicht gestattet. „Das liegt daran, dass hier Personen studieren und arbeiten, die allergisch reagieren oder Angst vor Hunden haben“, erklärt Prof. Dr. Viviane Schachler, Inklusionsbeauftragte der Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen. „Aber durch offene Kommunikation und eine direkte Ansprache der Betroffenen in Studium, Lehre und Verwaltung konnten wir Regelungen schaffen, die Gusta den Zugang zur HAWK erlauben.“ Dazu sei die Hochschule als öffentliche Einrichtung auch rechtlich verpflichtet. Die Reaktionen auf den Hund seien jedoch durchweg positiv.
„Ich bin der Hochschule sehr dankbar, dass das so gut klappt“, so Adina Kroggel. Anderen Menschen mit Beeinträchtigungen möchte sie Mut machen, sich über ihre Möglichkeiten zu informieren und den Schritt ins Studium zu wagen. „Ich bin stolz, hier an der HAWK studieren zu können, und fühle mich sehr wohl.“
Ansprechperson für Fragen rund um das Thema Studieren mit Beeinträchtigungen und Inklusion ist Prof. Dr. Viviane Schachler.
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