HAWK öffnet sich am Zukunftstag für mehr als 230 junge Gäste

Erscheinungsdatum: 04.04.2025

Der Zukunftstag für Mädchen und Jungen (Girls´Day, Boys´Day) ist ein besonderer Tag zur Studien- und Berufsorientierung. Viele Mädchen und Jungen gehen davon aus, dass vermeintliche „Frauenberufe“ oder „Männerberufe“ am besten zu ihren Fähigkeiten passen. Häufig wählen sie aus einer eingeschränkten Palette der Berufsfelder. Der Zukunftstag zeigt ihnen, dass viel mehr möglich ist, so das HAWK-Gleichstellungsbüro, das den Tag organisiert hat.

Göttingen

Hildesheim

Linda Priesing und ihre Mitschülerin Laura Sägeberth gehen auf die Bismarckschule in Hannover, im Internet fanden die 14-jährigen Mädchen das Angebot, an der HAWK einen nachhaltigen Nistkasten für Vögel im Labor für Holztechnik zu bauen. „Wir hatten schon Werken in der Grundschule“, erzählen sie und kommen mit ein paar Grundtechniken in das Angebot von Werkstattleiter Sebastian Jost, jetzt einmal in einer echten Werkstatt einer Hochschule. Unterstützt von Lukas Böhmer, Student im 4. Semester des Bachelorstudiengangs Holzingenieurwesen der Fakultät Bauen und Erhalten am Standort Hildesheim, nehmen die 14-Jährigen am Ende 2 Vogelhäuser mit nach Hause.

 

Die Auswahl an der HAWK sprach den 13-Jährigen Paul Kauer vom Scharnhorstgymnasium sofort an, denn die Farbe Blau ist seine Lieblingsfarbe. In der Restaurierungswerkstatt für gefasste Holzobjekte und Gemälde lernt er gemeinsam mit Mitschüler Moritz Kreipe von HAWK-Werkstattleiterin Ina Birkenbeul den Begriff „Schlussscheibe“ kennen. Die hoch im Gewölbe des Münsters in Bad Doberan abschließenden Schlusssteine aus Holz in einer Blautönung geben den Restaurierenden eine entscheidende Frage auf: wann sind sie entstanden? Antworten soll eine Polarisationsmikroskopie geben. Die HAWK-Mitarbeitenden Jarno Riefer und Kerstin Wäcken zeigen eine Referenzvorlage mit dem Originalton, bevor es für die Jungen an die Mikroskope geht. 6 Blautöne kommen in Frage, von Lapislazuli, dem natürlichen Ultramarin aus der Antike, bis hin zu seiner künstlichen Variante aus dem 18. Jahrhundert. „Bei dieser Fragestellung haben wir aus unserer Expertise heraus schon Möglichkeiten ausgeschlossen“, erzählt Ina Birkenbeul über die realen Arbeitsbedingungen aus der Restaurierungswerkstatt. Am Ende datiert die Gruppe das Blau der Scheibe auf 1830.

Egor Bielievtsov lässt sich für das Angebot „Menschen in Bewegung messen: Forschung im Labor für Bewegungswissenschaften“ der Studiengänge Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit geduldig die Messmarker von HAWK-Mitarbeiterin Vivien Schoormann, Student Eric Kelm und Schüler Lionel Walden ankleben. Den Highspeed-Infrarotkameras des HAWK-Bewegungslabors liefert er dann gemeinsam mit Proband Jonas Kauer athletische Höchstleistungen aus dem Volley- und Handballbereich sowie der Leichtathletik, die ihre Avatars auf dem Computer ambitioniert „mitturnen“. Das Wort „Wissenschaft“ lockte den 15-jährigen Großburgwedler Schüler und Leichtathleten ins Bewegungslabor.

Das International Office startete mit dem „Tower of Power“ vor dem Goschentor. „Bei unserer Aufgabe an der HAWK ist Teamarbeit wichtig, dazu gehört es, dass Führung übernommen wird, sowie Kommunikation und Zusammenarbeit gelingen“, erzählen HAWK-Mitarbeiterinnen Annika Tiefel und Annika Kerknawi, bevor die 14 Jungen gemeinsam 8 Holzsteine mit Feingefühl aufeinander stapeln müssen. „Der Haken musste ganz langsam bis zum Ende in den Schlitz eingeführt werden“, sagt Finn Kube. Der 12-Jährige vom Christian-von-Dohm Gymnasium in Goslar übernahm sehr schnell die Führung der Gruppe und half damit letztendlich maßgeblich mit, alle Steine zu einem Turm zu verbauen. Danach ging es gemeinsam mit dem Mitarbeitenden des International Office auf Erkundungstour in die vielseitige Arbeitswelt an der HAWK: Mit welchen Zeugnissen und Noten kann ich an einer deutschen Hochschule studieren, welche Sprache wird in welchem Land gesprochen, in welchem Land würde ich gerne ein Auslandssemester verbringen? Der 12-Jährige Oskar Tiefel vom Christian-Dohm-Gymnasium lernt seit ein paar Wochen Japanisch, daher fiel seine Wahl sofort auf das asiatische Land, während Artem Gaychev von der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim Kanada auswählte.

Außerdem konnten die Gäste am Zukunftstag den Arbeitsalltag der Bibliothek und der IT der Hochschule am Standort Hildesheim erkunden sowie im Stärkenlabor der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit neue Kenntnisse über ihre besonderen Fähigkeiten erlangen.