Das Niedersächsische Wissenschaftsministerium und das Finanzministerium wollen gemeinsam mit der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim die einmalige Chance nutzen, für die Hochschule einen neuen Campus auf dem Klinikum-Gelände zu schaffen. Derzeit verteilen sich die Hörsäle, Labore und Werkstätten der HAWK auf acht Standorte und 16 Gebäude in Hildesheim.
„Mit der Genehmigung des Raumbedarfs von rund 14.500 Quadratmetern haben wir grünes Licht für das Vorhaben gegeben“, sagte Wissenschaftsminister Lutz Stratmann am Donnerstag bei einer Präsentation der Planung an der HAWK. Der Campus wird die HAWK und damit Hildesheim als Hochschulstadt noch attraktiver machen“, betonte Stratmann.
Die Kosten des Projektes werden derzeit im Zuge der baufachlichen Prüfung bei der Oberfinanzdirektion ermittelt, das bestätigte Finanzminister Hartmut Möllring, der sich zusammen mit Minister Stratmann von HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren bei einem Rundgang auch das Klinikum-Gelände zeigen ließ. Gerechnet wird mit einem zweistelligen Millionenbetrag. Möllring sagte: „Ich bin sehr optimistisch, dass wir dieses ungewöhnliche Vorhaben gemeinsam realisieren können.“
Das frühere Städtische Krankenhaus und heutige Klinikum zieht 2010/2011 auf das Gelände der Hildesheimer Ledeburkaserne. Mit dem Umzug der ersten Fakultäten rechnet HAWK-Präsident Thren für 2012/2013. Ein internationaler Architektenwettbewerb soll jetzt ausgeschrieben werden und unter anderem klären, welche Gebäude von der Hochschule genutzt werden können und ob andere neu gebaut werden müssen.
Umziehen werden die Fakultäten Gestaltung, Erhaltung von Kulturgut sowie Soziale Arbeit und Gesundheit. Die bisherigen Gebäude sind zum Großteil angemietet, die Mietverträge laufen aus oder werden gekündigt. Das landeseigene historische Hochschulgebäude am Hildesheimer Brühl soll verkauft werden.
Die Hochschulgebäude am Hohnsen, die in direkter Nähe zum neuen Campus liegen, sollen weiter genutzt werden. Die Umgestaltung eines Klinikums zu einem Hochschulcampus ist bisher einzigartig in Niedersachsen. HAWK-Präsident Thren dankte den Ministerien und allen Beteiligten für ihr großes Engagement in dieser Sache. „Die HAWK wird als Hochschule noch wettbewerbsfähiger und die Zersplitterung in viele Einzelgebäude kann endlich ein Ende haben“, sagte er.