„Der Beruf des Architekten ist eine abenteuerliche Tätigkeit“, so schrieb einst der international renommierte Architekt Renzo Piano, denn auf diesem kleinen Planeten, auf dem bereits alles entdeckt worden sei, sei das Entwerfen noch eines der größten möglichen Abenteuer. Mit diesen Worten hat jetzt Professor Dr. Georg Klaus, Studiendekan für das Fach Architektur an der Fakultät Bauwesen der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen versucht, sich einem Phänomen zu nähern. Vielleicht sei Pianos Satz die Antwort auf die Frage, warum beispielsweise heute in Deutschland noch immer jedes Jahr nahezu 6000 Schulabgänger Architektur studieren wollten, und dies, obwohl die Berufsaussichten derzeit eher unkalkulierbar seien. In seiner Ansprache bei der Diplomfeier für die rund 60 Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen und Holzingenieurwesen ging es Klaus um die Faszination , die das Planen und Bauen auch im elften Jahr der Rezession in der Bauindustrie nach wie vor auf junge Leute ausübe.
In der Realität werde der Traum vom Entwerfen, vom Beruf des Architekten oder Ingenieurs, bei den meisten jetzt auf eine harte Probe gestellt. Dass die Lage nach wir vor nicht rosig ist, wollte auch Professor Martin Thumm, Dekan der Fakultät Bauwesen in seiner Festrede nicht verhehlen. Hinzu komme allerdings eine seiner Meinung nach deutsche Eigenheit. Der weit verbreitete Pessimismus: „Vielleicht hat ja auch im Land der Dichter und Denker leicht alles eine besondere Dimension und wenn nicht alles in Ordnung und nicht auch die Zukunft geregelt ist, dann tun wir Deutschen uns gelegentlich schwer. Wobei ich keinesfalls die Sorgen verniedlichen will, die wir gerade haben. Aber der Umgang mit ihnen ist nicht sonderlich souverän.“ Thumms Hoffnung mit den Worten von Otto von Bismarck: „Ich wünsche den Deutschen einen Schuss Champagner ins Blut“. Ganz besonders gelte dies natürlich für die Absolventinnen und Absolventen, die sich jetzt in der realen Berufswelt behaupten müssen. Besondere Anerkennung durch Buchgeschenke bekamen die drei besten des Studiengangs Architektur, Christian Hastel, Nina Lenger und Hendrik Krückeberg-Willig, des Studiengangs Bauingenieurwesen, Alexander Mai, Lars Krummwiede und Elmar Lebahn sowie des Studiengangs Holzingenieurwesen, Claas Ratjen, Bernhard Putthoff und Maike Lindenmann.
HAWK-Fakultät Bauwesen entlässt rund 60 Diplomandinnen und Diplomanden ins Berufsleben Die Besten in den Studiengängen Architektur, Bauingenieurwesen und Holzingenieurwesen und ihre Lehre