„Nehmen Sie Platz auf den Terrassen“ – unter diesem Motto präsentierte die Sparkasse Göttingen das exklusive Gartenmöbel für einen Stadtteil und Wohnstil: den Terrassen-Liegestuhl, Ergebnis eines Wettbewerbs von Design-Studenten der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Zwanzig Studierende der Kompetenzfelder Produkt- und Lighting Design um Dekan Prof. Werner Sauer entwarfen „den Liegestuhl für die Terrassen” und begleitendes Mobiliar. Spannende Entwürfe entstanden, Liegestühle mit besonderen Klappmechanismen, modernem Formenspiel oder in Variationen des Klassikers Deckchair, außerdem Leuchten, ein Grill und ein Wasserspiel – alles in Stadtwald-Holz und in einer Formen-Interpretation des Terrassen-Logos. Zwei Monate nach Projektstart im März kürte eine Jury aus Sparkassenvorstand, HAWK-Dekan, Investoren und Bewohnern auf den Terrassen, Wald- und Holzfachleuten bereits im Mai den Siegerentwurf.
„Der Liegestuhl fasst die Lagegunst naturnahen Wohnens und den Qualitätsanspruch der Terrassen zusammen“, beschrieb der Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Göttingen Rainer Hald das Projekt: „den Stadtwald und die Verbindung von Innen- und Außenarchitektur. Die Entwürfe hatten uns alle begeistert. Es war nicht leicht, sich zu entscheiden.“ Den größten Zuspruch fand der florale Entwurf von Gülsah Gülmez. In Gewichtung von Machbarkeit, Design, Ergonomie, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit hob sich ihr Entwurf von allen anderen ab. Daneben wurden zwei Anerkennungen ausgesprochen: Einen Designpreis erhielt Magdalena Pajonk für ein schwungvolles Liegestuhl-Modell und den Lighting-Preis Rebecca Zimmermann für ihre Leuchte.
„Mein Liegestuhl eignet sich für die individuelle Nutzung und für ‚Teamgeist’ gleichermaßen, wenn zwei oder mehr Exemplare zueinander versetzt aufgestellt werden”, erläutert die 28-jährige Gülsah Gülmez ihren Siegerentwurf. „Es ist meine erste Arbeit dieser Art. Es ist spannend mitzuerleben, wie aus der Idee Realität wird, auch wie viel Arbeit der Kreativität folgen muss, um Produzenten zu begeistern.“ Prof. Dr. Friedbert Bombosch von der Göttinger HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement bestätigte in Vertretung von Prof. Werner Sauer die besonderen Anforderungen an die angehenden Designer: „Es ging nicht um Design in Reinkultur, die Anforderungen hatten mit Kunst, mit einem konkreten Standort und mit Wirtschaftsbetrieben zu tun. Zudem war das Tempo hoch. Ich freue mich, dass die Sparkasse Göttingen uns diese Möglichkeit bot, praxisbezogen zu arbeiten.“ Gemeinsam mit der Tischlerei Hans Welling GmbH Bau & Möbeltischlerei Göttingen und den Göttinger Werkstätten gGmbH wurde an den Prototypen gefeilt, bis alles passte.
Der Liegestuhl wird in Kiefer und Eiche hergestellt und verkauft. „Die Designerstücke in Handarbeit sind alles andere als Waren von der Stange”, erläuterte Sparkassenvorstand Andreas Bartsch. „Sie sind wesentlich größer und komfortabler als normale Liegestühle und komplett aus Massivholz hergestellt. Die Ausführung in Kiefernholz braucht im Winter eine Unterstellmöglichkeit, die in Eiche verträgt Wind und Wetter.” Bartsch kündigte an, dass die Stühle anlässlich des GSO-Konzerts auf den Terrassen am 9. September schon einmal ausprobiert werden könnten. Er dankte den Studierenden und Prof. Werner Sauer sowie Stadtforstamtsleiter Martin Levin, Prof. Dr. Friedbert Bombosch von der HAWK Göttingen, den Jury-Mitgliedern und den Produzenten für die Beratung und Unterstützung im gesamten Verfahrensprozess.