Eine Arboristik-Studentin lernt, wie Stadtbäume ticken

Erscheinungsdatum: 29.03.2022

Als Kind hat Luca-Zoé immer am liebsten draußen gespielt. „Ich bin durchweg Dorfkind“, erzählt die Arboristik-Studentin von der HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement in Göttingen. Grüne Wälder und bunte Felder – das ist eine ganz eigene Welt für die aus dem Weserbergland stammende 21-Jährige. Dass sie diese Liebe zur Natur auch in ihr späteres Berufsleben miteinfließen lassen möchte, stand für sie von Anfang an fest. So entschied sie sich 2020 für ein Studium an der Fakultät Ressourcenmanagement und lernt heute, wie sie Bäume im städtischen Raum schützt und pflegt.

Die Liebe zur Natur liegt in ihrer Familie: Ihr Großvater, der im Gartenlandschaftsbau arbeitete, stellte für sie damals schon eine ausschlaggebende Inspirationsquelle dar. Nach einem Praktikum im Forst war sie sich dann sicher, wohin sie sich beruflich entwickeln möchte. Zunächst studierte sie Forstwissenschaft an der Universität in Göttingen bis sie merkte, dass sie sich doch etwas anderes von ihrem Studium und späterem Berufsleben wünscht. Durch ihren Wechsel an die HAWK findet Luca-Zoé einen praxisorientierteren Bachelorstudiengang nach ihren Vorstellungen, der zudem der einzige seiner Art in Deutschland ist.

 

Die Studentin erklärt, dass sie besser lerne, wenn sie Dinge direkt umsetzen kann. Außerdem schätzt sie die familiäre Größe des Studiengangs von rund 40 Studierenden. Das Studium an der HAWK sei sehr persönlich und auf Augenhöhe, wodurch auch ein reger Austausch untereinander möglich ist. „Es gibt immer eine Person, die uns Studierenden bei Fragen weiterhilft“, lobt Luca-Zoé.

Um ihr Wissen aus dem Studium noch weiter zu vertiefen, beschäftigt sich die Studentin auch in ihrer Freizeit mit Bäumen. Diese Möglichkeit erhält sie durch ihren Schwager, der als Baumkontrolleur in der Region Höxter arbeitet. Er entscheidet, ob ein von ihm begutachteter Stadtbaum verkehrssicher ist oder ob zum Beispiel Pflege- oder Sicherungsmaßnahmen anstehen. So oft es ihr möglich ist, läuft sie mit ihrem Schwager mit und schaut ihm über die Schulter, um einen noch präziseren Blick für Krankheiten von Bäumen und für äußere Einflüsse, die Bäume schädigen, zu entwickeln. „Je mehr ich im Studium lerne, desto mehr sehe ich auch und desto interessanter wird es, was andere Leute an einem Baum entdecken“, so die angehende Arboristin.

Baumkontrollen bestehen aber nicht nur aus der präzisen Auseinandersetzung mit Bäumen. Eine große Rolle spielt hier auch die Kommunikation mit der Bevölkerung einer Stadt. Ihnen als Laien zu vermitteln, warum welche Maßnahmen getroffen werden müssen, ist nicht immer einfach. Oftmals entstehen Interessenskonflikte, die es souverän zu meistern gilt. Das ist für Luca-Zoé eine gewünschte Herausforderung: Sie hält es für besonders wichtig, die Menschen darüber aufzuklären und ihnen das Wohl der Bäume näher zu bringen.

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