Bootcamp „Gründungsspirit“ beflügelt junge Start-Up-Kandidatinnen

Erscheinungsdatum: 20.06.2022

„Die ganze Woche lang dachte ich, das ist eine außergewöhnliche Chance für mich, so sehr haben mich die Workshops und Gründer*innen vor Ort fasziniert und bereichert. Es war ein tolles Gefühl, selbst eine Geschäftsidee zu kreieren und anschließend präsentieren zu können. Dabei habe ich die Möglichkeit bekommen, neue interessante Kontakte zu knüpfen und kann mir gut vorstellen, in Zukunft selbst zu gründen“, so Juliana Ahrens, Schülerin aus Göttingen und Teilnehmerin des ersten Bootcamps „Gründungsspirit“.

Unter dem Motto „Wenn ich etwas Großes vorhabe, womit fange ich an?“ hatten die Universität Göttingen und die HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen in Zusammenarbeit mit der Niedersachsen Metall Bezirksgruppe Süd Schülerinnen der 11. bis 13. Klasse in den StartRaum Göttingen eingeladen, um eine eigene Start-Up Idee mit neuem Input zu beflügeln und weibliche Gründungen zu fördern.

 

Bei interaktiven Workshops zu verschiedenen Themen wie Ideenentwicklung, Design Thinking, Geschäftsmodellentwicklung, agile Teamarbeit und Pitchen von Innovationsideen verstärkte sich der Wunsch der motivierten Schülerinnen - wie bei Juliana Ahrens - ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die entwickelten Geschäftsideen drehten sich oft um große gesellschaftliche Fragen, wie beispielsweise Luftverschmutzung, Verknappung des Wohnraums in Städten oder Einsamkeit im Alter, so die Bachelorstudierenden der HAWK und der Universität Göttingen, die das Camp thematisch unterstützten.


„Die Schülerinnen entwickeln hier eigene Lösungen zu realen gesellschaftlichen Problemen. Wir hoffen natürlich, dass diese auf Herausforderungen basierte Lehre bei den Teilnehmerinnen kreative Lösungen und die Lust auf Entrepreneurship weckt und sie dies für den Start in ihr Berufsleben nutzen können oder sich für ein Studium entscheiden“, so Juniorprofessorin Katharina Scheidgen, Lehrstuhl Entrepreneurship und Innovation an der Universität Göttingen.


Der Schwerpunkt „Female Empowerment“ und der Austausch von Erfolgsgeschichten stellten einen zentralen Bestandteil der Workshoptage. Verschiedene Coachinnen und Unternehmerinnen besuchten die Projektwerkstatt, um ihre Erfahrungen zu teilen und den Schülerinnen von ihrem Werdegang zu erzählen, um sie somit auf die Zukunft nach der Schule vorzubereiten. „Es ist uns wichtig, dass Innovationsfreude als Grundeinstellung und Gründung als eine Zukunftsoption schon sehr früh bei den Schülerinnen ankommen. Vertiefende Vorbereitung kann dann im Rahmen eines betriebswirtschaftlichen Studiums, beispielsweise an der HAWK erfolgen“, so Dr. Zulia Gubaydullina, Professorin für Innovationsmanagement an der HAWK in Holzminden und Studiengangsleiterin im Studiengang Betriebswirtschaft berufsbegleitend.


„Vor allem die unterschiedlichen Werdegänge der Besucherinnen sorgten täglich für eine neue Faszination und konnten Zukunftsängste, die Schülerinnen heutzutage plagen, besänftigen“, so HAWK-Studentin Franziska Klein und Studentin Thekla Dekker von der Universität Göttingen vom Organisationsteam des Bootcamps. Außerdem habe die Interaktivität der Workshops und der Umgang aller Beteiligten auf Augenhöhe eine angenehme, wertschätzende und produktive Lernatmosphäre erzeugt. 

„Wir freuen uns, wenn unsere Projekte die Selbstverwirklichung junger Frauen unterstützen und ihnen die Wege in männerdominierte Bereiche aufzeigen. Die Professionalität, Kreativität und das Engagement der Teilnehmerinnen, die wir als Jury nach der Bootcamp-Woche gesehen haben, hat uns schwer beeindruckend“, resümiert Dr. Detlev Seidel, Vorsitzender der Bezirksgruppe Süd des Verbandes der Metallindustriellen Niedersachsens. Das positive Feedback der Teilnehmerinnen am Ende einer intensiven Arbeitswoche bestätigte dem Organisations-Team, dass im nächsten Schuljahr eine Wiederholung auf neue Start-Up-Kandidatinnen warten soll.