Exkursion des HAWK-Studiengangs Baumanagement von Holzminden nach Irland
Die Stadt Baile Átha Cliath, besser bekannt unter dem Namen Dublin (von Duibhlinn; irisch: Schwarzer Teich), direkt an der Mündung des Flusses Liffey in die Irische See gelegen, lässt sich in den letzten beiden Jahrzehnten als ein Wachstumsmotor der Volkswirtschaft der grünen Insel bezeichnen. Der damit verbundene Ausbau der Stadtarchitektur und vor allem der Infrastruktur war Schwerpunkt der diesjährigen Exkursion, an der 17 Studierende des Studiengangs Baumanagement teilnahmen.
Am Beispiel von verschiedenen Brückenbauwerken konnten die Studierenden die Unterschiede im werkstoffgerechten Konstruieren begutachten. Welche Baustoffe eignen sich für welche Konstruktionsweise in welcher Exposition? Warum ließ John Windsor die 43 m lange und knapp 3,7 m breite Ha’penny Bridge, eine Fußgängerbrücke, die im Jahr 1816 errichtet wurde, aus Gusseisen fertigen?
Im Gegensatz dazu kam für die Loopline Bridge aus dem Jahr 1891 Schmiedeeisen und für das Klappelement der Tom Clarke Bridge mit einer Öffnungsweite von 45 m im Jahr 1984 Stahl zum Einsatz. Was unterscheidet den Beton der Butt Bridge von 1932 von dem der Talbot Memorial Bridge aus dem Jahr 1978? Und warum kombinierten Santiago Calatrava und Roughan O’Donovan bei der Samuel-Beckett Bridge 2009 all diese Baustoffe? Sage und schreibe 18 Brücken überspannen die Liffey in Dublin. Anhand von Vorträgen konnten die Studierenden vor Ort werkstoffgerechtes Konstruieren direkt an den Brückenbauwerken nachvollziehen.
Natürlich fehlten auch Besichtigungen von altehrwürdigen Burgen und Sakralbauten nicht. Die vor kurzem sanierten Räume des Drimnagh Castle, eine normannische Burg aus dem 12. Jahrhundert, zeigten spannende Erkenntnisse über den Einsatz und die Dauerhaftigkeit von örtlich gewonnenem Kalkstein. Es ist die einzige noch erhaltene Burg in Irland, die einen Wassergraben hat.
Einen Blick auf die moderne Architektur gewann die Gruppe bei der Besichtigung des Goethe Instituts Dublin. Hier setzten die Verantwortlichen auf schmalstem Raum den vorhandenen Altbau aus dem 18. Jahrhundert instand und erweiterten ihn um einen Neubau. Ziel der Baumaßnahme war es, die Liegenschaft für den veränderten Bedarf und entsprechend zeitgemäßer Anforderungen herzurichten.
Ihr Ende fand die Exkursion in einer Besichtigung der Bauten der Guinness Brauerei. Neben dem Erlernen klassischer und spezieller Braukünste in einem spannenden Konzept eines Museumsbaus, konnten die Teilnehmenden abschließend einige Getränke, verbunden mit einem sagenhaften Blick über die Stadt, testen.