Werner Ströer, Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft „Wertinvestition“, hat ein ehrgeiziges Ziel: Ende dieses Jahres soll die Bunsenfactory bezugsfertig sein. Drei Millionen Euro investiert die Gesellschaft in den Umbau von zwei Häuserzeilen in Fahrenheit in ein ungewöhnliches Studentenwohnheim, das Wohnen mit Ateliers und Veranstaltungsräumen verbindet. Dieses völlig neue Projekt, das Fahrenheit ein ganz neues Gesicht geben könnte, ist auf Initiative von Prof. Hans Lamb von der HAWK-Fakultät Gestaltung entstanden.
Was aus den bisher sehr schlichten Wohnblocks entstehen kann, haben jetzt insgesamt 24 Studierende der HAWK-Fakultäten Gestaltung und Bauwesen bei einem Ideenwettbewerb gezeigt. Eine Jury hat die Vorschläge bewertet und zwei zweite Sieger gekürt.
Florian Billib (Architektur-Studentin), Jessica Dietz (Lighting Design-Studentin und Linda Heller (Lighting Design-Studentin) haben eine neue, an eine Fabrik erinnernde, Dachkonstruktion aus Wellblech entworfen. Die beiden Häuser verbindet ein Glasdach, so dass ein Atrium als Aufenthaltsraum entsteht.
Marieke Eggert (Innenarchitektur-Studentin), Jana Kleine Kalmer (Innenarchitektur-Studentin), Niels Malipaard (Architektur-Student) und Matthias Pinkepank (Architektur-Student) haben die beiden Wohnblocks mit einer gläsernen Brücke verbunden und auch in die Fassaden viel lichtdurchlässiges Glas integriert.
Die beiden Gruppen haben von der Wertinvestition je 600 Euro Preisgeld bekommen und eine Auflage: Sie sollen sich zusammenfinden und aus beiden Entwürfen einen realisierbaren entwickeln. So hat es sich jedenfalls die Jury gewünscht. Ihr gehörten an:
Thomas Kulenkampff, HAWK-Honorarprofessor und Stadtbaurat
Hans-Joachim Kruse, Projektleiter „Wertinvestition“
Prof. Dr. Georg Klaus, Vizepräsident der HAWK
Prof. Hans Lamb, Fakultät Gestaltung
Thomas Kauertz Dipl.-Ing. Arch., Fakultät Bauwesen
Prof. Günter Weber, Fakultät Gestaltung
Stefan Könnecke, Kulturfabrik Löseke
Werner Ströher, Geschäftsführer der „Wertinvestition“
Robert Lindner, Studentischer Vertreter der Fakultät Bauwesen
Prof. Dietmar Lügger, Fakultät Bauwesen
Der gesamte Komplex wird rund 1500 Quadratmeter reine Wohnfläche haben, hinzukommen etwa 400 Quadratmeter für Ateliers sowie Probe- und Gemeinschaftsräume, kurz: Kreatives Wohnen und Studieren plus Kultur-Veranstaltungen. Entstanden ist das ungewöhnliche Projekt Bunsenfactory aus der studentischen Kunstaktion „Arbeitsraum Raumarbeit“, mit der Hans Lamb schon 2006 die Bunsenstraße 14 zum Leben erweckt hatte. Die Immobiliengesellschaft beschloss, daraufhin, das ohnehin für eine Generalsanierung vorgesehene Geld in das Vorhaben Bunsenfactory zu stecken und kaufte dafür sogar zwei Häuser hinzu.