(Podcast erstellt von der HAWK-Pressestelle für Radio Tonkuhle)
Für Politiker und Germanisten vielleicht eine Selbstverständlichkeit, für Architekten und Ingenieure noch ungewöhnlich, aber nötig: Prof. Dr. Axel Stödter, eigentlich Dozent für Wasserwirtschaft und Wasserbau, hat jetzt ein Seminar für Rhetorik und Präsentation an der HAWK mit einen Redewettbewerb abgeschlossen.
Daran nahmen Studierende der Architektur und des Holzingenieurwesens teil. Seit Semesterbeginn übten sie ganz verschiedene Rhetorik-Genres: von der Rede über das Referat und das Schreiben eines technischen Berichts bis hin zur Erstellung einer Bewerbung, die weitere zehn fiktive Jahre eines Berufslebens „nach Wahl“ beinhaltete.
Der Höhepunkt und zugleich Abschluss des Seminars war aber ohne Zweifel ein öffentlicher Redewettbewerb im AcKU-Café in der Hildesheimer Innenstadt. Im vollbesetzten Café waren die Gäste zugleich die Jury, Axel Stödter moderierte die Veranstaltung. Es gab eine Vor- und eine Endrunde, denn die Studierenden hatten jeweils zwei Kurzreden von drei Minuten Dauer vorbereitet.
Es ging zum Beispiel um das „Geschäft mit dem Tod“, das „Flirten heute“, die „Entschleunigung“, Anglizismen, Kindererziehung und das „Geschenk der Atmung“. Gewonnen hat der Architektur-Student Stefan Tryba nach spannender Endausscheidung, aber alle Teilnehmer empfanden den Wettbewerb als gute Erfahrung. Das Publikum spendete reichlich Applaus, denn die Reden waren – durchweg als ehrlich und authentisch empfunden – überaus unterhaltsam.
Axel Stödter resümierte: „Auch wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Zukunft rhetorische Fähigkeiten eher bei der Darstellung von Ergebnissen in der Technik brauchen, ist es wichtig, eine Rede entwerfen und halten zu können. Es muss im Vergleich zu Referaten viel mehr von der Person offenbart werden, zudem zeugt die Rede von Begeisterungsfähigkeit, gepaart mit kontrolliertem Vortrag. Diese Fähigkeiten brauchen die angehenden Architekten und Ingenieure in der heutigen Zeit mehr denn je.“