Architektur-Studierende entwerfen Ruhe-Orte für Woodlands Kulturgarten

Erscheinungsdatum: 14.08.2024

Studierende der Architektur an der HAWK in Hildesheim haben im Sommersemester 2024 in einem Praxisseminar Entwürfe für einen neuen soziokulturellen Ort in Hildesheim präsentiert – dem neuen Woodlands Kulturgarten. Besonders dabei ist, dass die Studierenden ihre Entwurfsideen für die sogenannten „Chill-Spaces“ nicht nur entworfen, sondern auch praktisch umgesetzt und vor Ort gebaut haben. Im Rahmen eines Präsentationsevents konnten etliche Besucher*innen sich gleich selbst einen Eindruck von den neuen Ruheinseln machen.

„Die Kooperation mit Woodlands ist enorm wertvoll für die HAWK und die Studierenden“, betont Prof. Dr.-Ing. Ines Lüder, Professur für Städtebau, Regionales Bauen und Entwerfen. „Es ist großartig, dass Hildesheim nun einen so tollen Ort hat, und wir da auch beteiligt sein können als Hochschule.“

 

Die Studierenden gingen bei diesem Projekt praxisnah und kreativ vor: Gemeinsam mit einem Vertreter von Woodlands e.V. erarbeiteten sie innovative Entwürfe, die anschließend verwirklicht wurden. Durch diese Zusammenarbeit wurden nicht nur neue Netzwerke geknüpft, sondern auch wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt.

„Die Studierenden lernen, was es heißt, auf der Baustelle zu sein und mit dem Material zu arbeiten, zu fügen, Geometrien und Statik zu verstehen, Materialien zu verstehen. Wo muss eine Schraube rein? Wie halten Dinge? Und ich glaube, dafür ein Gefühl zu bekommen, auch wenn es ein ganz kleines Projekt ist, ist wirklich wertvoll für angehende Architekt*innen“, erklärt Lüder weiter.

Eine der Studiengruppen hat eine Liegefläche, bestehend aus einem alten Trampolin, in den Bäumen konzipiert und erbaut. „Die Ursprungsidee war eigentlich, dass wir einfach Netze in vorhandene Bäume reinflechten“, berichtet Sebastian Tyroller, Architekturstudent im zweiten Semester. Allerdings habe sich schnell herausgestellt, dass das Netz nur in die Bäume zu hängen, nicht richtig hält. „Dann haben wir eine Unterkonstruktion aus Holz gebaut, damit das statisch hält und so hat es dann auch eigentlich ganz gut funktioniert“, so seine Kommilitonin Felina Freiberg: „Das ganze Projekt war ziemlich Learning by Doing, es gibt dafür ja keine Anleitung im Internet oder so, sondern wir haben uns das eigentlich alles selber ausgedacht und dann halt ziemlich viel herumprobiert. Es hat viel Spaß gemacht und war ein großartiger Ausgleich zur sonst eher theoretischen Arbeit in der Hochschule.“

Weitere Gruppen haben eine mit Spanngurten aufgehängte Schaukel, Holzpodeste, einen Sitzpilz, Netze mit Sitz- und Liegeflächen und ein Häuschen, ausgestattet mit Sofas, gebaut. (Vollständige Liste siehe unten). Hinzu kam, dass die Studierenden zunächst auch einen Gang durch das Wäldchen, das die Woodlandsfläche begrenzt, schneiden mussten.   

Auch Woodlands e.V. ist begeistert von den Ergebnissen der Zusammenarbeit: „Ich bin mit dem Endergebnis voll zufrieden. Anfangs hatten wir die Projekte etwas größer gedacht, haben dann aber gemerkt, dass wir das irgendwo ein bisschen begrenzen müssen -  und ja, ich glaube, alle Studierenden sind happy,“ sagt Phil Wömpner, HAWK-Student der Architektur und Tutor, sowie Mitglied und Bauleiter von Woodlands e.V.

Der Woodlands Kulturgarten, der im Güldenfeld zwischen Bundesstraße 494 und Bahndamm auf Höhe des Müggelsees liegt, ist bereits in Betrieb, wird aber noch erweitert, wie Phil Wömpner erklärt: „Der Plan ist, einen Ort für alle zu machen, an dem in Hildesheim einfach Kulturveranstaltungen sein können. Ein Ort für alle. Wir wollen, dass wir für Kinder und bis Oma, Opa alle irgendwie bespaßen können.“  Das nächste größere Event, der Sommergarten, ist am Samstag, 31. August. Ab dann sollen die neuen Chill-Spaces auch offiziell benutzbar sein.

 

Projekttitel und teilnehmende Gruppen:

1. Gruppe „Durchgänge und Schaukel“ – Melanie v. Ungern-Sternberg, Wilhelmine Walter, Laura Krause, Catharina Beike
2. Gruppe „Podeste (Secret Floor)“ – Caroline Rabe, Lea von Berg, Linnea Wand, Lea Schlegel
3. Gruppe „Pilz“ – Jonas Mund, Louis Rückert, Laurenz Blume, Mathis Cohrs
4. Gruppe „Trampolin in den Bäumen“ – Felina Freiberg, Charlotte Schemm, Sebastian Tyroller
5. Gruppe „Nest“ – Anna Streit, Kim Schumacher
6. Gruppe „Netze mit Sitz- und Liegeflächen“ – Leticia Matthießen, Maresa Peter, Luisa Geisler, Finn Krogmann
7. Gruppe „Schirm mit Kronkorken“ – Swanje Inselmann