Erscheinungsdatum: 18.11.2015

Flüchtlinge und HAWK-Studierende lernen sich bei Malaktion kennen

Kunst ist eine die Menschen verbindende Sprache und ein Erlebnisraum. Das KulturStühle-Projekt bringt seit Frühjahr dieses Jahres Flüchtlinge und Göttinger/innen zusammen -nun auch an der HAWK Fakultät Ressourcenmanagement Göttingen.

Initiatoren sind u.a. die Jugendhilfe Südniedersachsen, das Haus der Kulturen Göttingen und die Aktionskünstlerin Carola Kühler. Bei den Kunstaktionen bemalen ein Flüchtling und ein/e Göttinger/in immer als Tandem einen Stuhl.Sie kommunizieren dabei auf ihre ganz eigene Art und Weise. Die interkulturell-bunten Kunstobjekte touren als Wanderausstellung durch die Stadt, Geschäftsinhaber/innen positionieren sie in ihren Schaufenstern undin Göttinger Restaurants und Cafés nehmen Gäste bereits auf KulturStühlen Platz.


20 gut gelaunte Personen, viele bunte Acrylfarben und 17 Holzstühle in der Caféteria der HAWK Fakultät Ressourcenmanagement. Künstlerin Carola Kühler beginnt die Campus-Malaktion mit den Worten: „Macht den Kopf aus, lasst Euren Stuhl aus dem Bauch entstehen und kommuniziert mit den Farben.“ Hadi aus Afghanistan und Louis aus Göttingen haben sich als Team gefunden, beginnen mit Blau und Rot und malen drauf los. Hadi ist seit einigen Wochen hier in Göttingen und die beiden können sich schon ganz gut auf Deutsch unterhalten. „Der Stuhl war zwar da, aber es ging eigentlich die ganze Zeit ums Reden. Nach einer halben Stunde war eine tolle Dynamik da und wir hatten richtig viel Spaß“, berichtet Louis Brandt, HAWK Forstwirtschaft-Student.

Der 17-jährige Junaid aus Pakistan drückt mit dem Schwamm weiße Tupfer auf ein Stuhlbein. Dabei erzählt er, dass er Farben mag, weil er mit ihnen etwas kreieren und sich ausdrücken kann. Seit einem Monat lebt er in Göttingen, es ist sein zweites Malprojekt und er fühle sich wohl, wenn er sich mit den Deutschen umgebe. Carola Kühler greift dies auf und bringt das Projekt-Ziel auf den Punkt: „Beim Malen wird Willkommenskultur praktisch erlebbar und Berührungsängste zu Menschen aus anderen Kulturen werden abgebaut. Wir hatten in diesem Jahr schon so viele schöne Begegnungen, es ist ein Selbstläufer: Schulen, Privatpersonen, Vereine, Nachbarschaftszentren und die Hochschulen beteiligen sich.“

Für Anna Kunze ist es der erste Kontakt mit einem Flüchtling, sie und Mahadi lassen ihren Stuhl mit „Händen und Füßen“ entstehen, die beiden verständigen sich in den drei Stunden eher mit wenigen Worten. Anna Kunze ist als Studentin bereits seit einiger Zeit im HAWK plus-Ehrenamt-Team engagiert und bereitet auch gerade die Sprachlerntreffs vor, die an der HAWK Fakultät Naturwissenschaften und Technik auf den Zietenterassen stattfinden sollen. Silke Neumeyer, HAWK plus-Koordinatorin in Göttingen, führt aus: „ Oft sind es die kleinen Aktionen, die etwas bewirken und ein schönes Signal nach innen und nach außen geben.“

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