Erscheinungsdatum: 19.10.2009

<P>-Naja, is halt beides Deutschland- von der Fakultät Gestaltung ist Thema bei 20 Jahre Friedliche Revolution in Leipzig</P>

Im Rahmen seiner Rede zum Festakt „20 Jahre Friedliche Revolution“ am 9.Oktober 2009 in Leipzig hat Bundespräsident Horst Köhler auf die Ausstellung „Naja, is halt beides Deutschland“ von der Fakultät Gestaltung der HAWK und der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle hingewiesen. Die Ausstellung ist in der Niedersächsichen Landesvertretung in Berlin zu sehen, die sie auch initiiert hat. Nachdem Köhler in seiner Rede die besondere Leistung von vielen Menschen, die vor 20 Jahren sehr viel, vielleicht sogar ihr Leben riskierten, honorierte, verwies er auf die Gegenwart unddie Zukunft.

In Köhlers Worten klang das so: „Überhaupt habe ich trotz mancher deutsch-deutscher Unzulänglichkeiten und Dissonanzen seit langem schon die Überzeugung gewonnen: Um die Einheit Deutschlands steht es sehr viel besser, als manche Umfragen und Debatten vermuten lassen. Am deutlichsten ist das bei den jungen Leuten. Für sie ist die Einheit Normalität, und sie blicken schon längst über den deutschen Tellerrand hinaus – als Bürger Europas und als Weltbürger. Nur ein Beispiel: In Berlin wird gerade eine Ausstellung von Studierenden der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim gezeigt. Die Aufgabe lautete, sich künstlerisch mit der früheren innerdeutschen Grenze und mit dem Thema "Wissen, Erinnern, Vergessen" auseinanderzusetzen. In Halle interessierte sich eine Studentin aus Cottbus für das Projekt, die anderen Beteiligten kamen aus Spanien, Guatemala, Portugal und Bamberg. Und in Hildesheim machten sechs junge Künstler mit - zwei davon aus Halle und aus Dresden.

Das zeigt: Unsere Kinder sind in der deutschen Einheit und in unserer Einen Welt angekommen. Aber auch für uns ältere Semester gilt: Wir können getrost auf dem Erreichten aufbauen. Deshalb sage ich: Wir Deutsche in Ost und West und Nord und Süd sollten endlich aufhören, in Telefonumfragen übereinander zu nörgeln, und stattdessen viel mehr zusammen kommen und miteinander reden. Dazu gehört übrigens auch Zuhören. Wer zuhört, lernt Respekt vor dem Lebenslauf und der Lebensleistung des anderen und entdeckt Chancen für gegenseitiges Verständnis und eine gemeinsame Zukunft. Also: Suchen wir das Gespräch miteinander!“

Die Ausstellung wurde von Stefanie Sembill, Kuratorin der Niedersächsischen Landesvertretung in Berlin, initiiert. Das Projekt wurde begleitet von Prof. Anna Berkenbusch und Prof. Barbara Kotte. In der Ausstellung waren Arbeiten der Studierenden Alexander Selbach, Alida König, Dorien Volbeda, Eva Zadnicek, Henry Kocina, Janne Ulrich, Rita Velásquez, Rafaela Lorenz, Tina Meyer, Miguel Payà Sanchis und Anja Krämer zu sehen.

Die gesamte Rede ist nachzulesen: Bundespraesident.de

-Naja, is halt beides Deutschland- von der Fakultät Gestaltung ist Thema bei 20 Jahre Friedliche Revolution in Leipzig

Bundespräsident Horst Köhler - Foto: Guido Bergmann, Presse- und Informationsamt der Bunde Bundespräsident Horst Köhler - Foto: Guido Bergmann, Presse- und Informationsamt der Bunde