Wie Bürgerinnen und Bürger die Entwicklung ihrer Region prägen (sollten)

Erscheinungsdatum: 13.02.2018

Die Einwohnerinnen und Einwohner der Region sind eine bisher völlig unterschätzte Ressource beim Bild ländlicher Räume. Zu diesem Ergebnis kommen zwei aktuelle Studien, die sich unabhängig voneinander mit den Themenfeldern Kulturtourismus und Regionalimage befasst haben. Beim Veranstaltungsformat WISSEN.SCHAFFT.DIALOG. vom Zukunftszentrum Holzminden-Höxter teilen Dr. Katja Drews und Jan Schametat am Dienstag, 06. März 2018, wichtige Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus beiden Studien mit einer breiten Öffentlichkeit.

Die Veranstaltung startet ab 18:00 Uhr im Weserberglandforum der HAWK in Holzminden am Haarmannplatz 3 in Raum HOA_028. Eingeladen sind alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Bei den Studien handelt es sich um die Dissertation von Dr. Katja Drews und der Arbeit „Der Region ein Gesicht geben“ vom Zukunftszentrum Holzminden-Höxter.

 

Dr. Katja Drews, Kulturreferentin beim Landkreis Holzminden, hat in ihrer Dissertation aus dem Jahr 2017 unter anderem erforscht, ob ein Unterschied zwischen Reise- und Alltagskulturnutzung besteht und wie vor allem ländliche Regionen stärker von Synergien zwischen dem Kultur- und Tourismussektor profitieren können.

Die Menschen vor Ort berichten stolz über kulturtouristische Angebote wie das Internationale Straßentheaterfestival in Holzminden oder das Weltkulturerbe Schloss Corvey. Drews hat festgestellt, dass diese Eindrücke der Einheimischen die mit Abstand wichtigste Informationsquelle für touristische Gäste darstellen. Sie plädiert daher mit dem von ihr entwickelten Residents Relationship Management-Modell für die stärkere Einbindung der Bewohnenden in das Kultur- und Tourismusmanagement.

Auch die über LEADER geförderte Studie „Der Region ein Gesicht geben“ vom Zukunftszentrum Holzminden-Höxter kommt zu dem Ergebnis, dass die Einwohnerinnen und die Einwohner die touristischen Magnetpunkte der Region als identitätsstiftend schätzen und sehr selbstbewusst nach außen präsentieren. Die Arbeit von Björn Sedlak, Nadine Weiberg und Jan Schametat hat regionale Images im Landkreis Holzminden untersucht. Sie identifiziert zudem einen Bedarf an Mitbestimmung und Teilhabe an Entwicklungsprozessen, der sich als wichtiges Potenzial für die Herausforderungen der Zukunft in der Region herausstellt.

Über das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter

Das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter (ZZHH) der niedersächsischen HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst und der nordrhein-westfälischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist ein länderübergreifendes transdisziplinär arbeitendes Forschungszentrum. Die Grundidee besteht darin, regionale Innovationen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sowie regionaler und lokaler Entwicklungsprozesse in Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung zu entwickeln und so die Potenziale dieser Wirkungs- und Interessensfelder mit ihren Akteuren zu identifizieren und zu nutzen.
 

Über die LEADER-Methode

Die Abkürzung LEADER steht für "Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale" (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft).  Sie bezeichnet einen methodischen Ansatz im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), der ländliche Räume fordern soll.