Jan Schametat erlangt Doktorwürde an der BTU in Cottbus und HAWK
Die Dissertation beschäftigt sich mit biographischen Entscheidungsprozessen von Jugendlichen in ländlich-peripheren Regionen während der Berufsorientierung und damit mit einer der größten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit, erzählt Prof. Dr. Alexandra Engel.
Jan Schametat hat an der HAWK in Holzminden den Bachelor und den Master Soziale Arbeit studiert und kam nach einer kurzen Exkursion in die Praxis zurück an die Hochschule. „Ich musste viel zu oft Problemlagen auf einer individuellen Ebene bearbeiten, obwohl vieles doch ganz offensichtlich auf strukturelle Rahmenbedingungen zurückzuführen ist.
Durch meine Forschung wollte ich immer dazu beitragen, diese Rahmenbedingungen zu verändern“, sagt Schametat, der heute als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Regionalreferent im Zukunftszentrum Holzminden-Höxter (ZZHH) arbeitet. Bereits im Jahr 2015 beschäftigte er sich in einem Forschungsprojekt mit den Bindefaktoren für Jugendliche in ländlichen Räumen. Da die Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften immer einen starken Praxisbezug hat, wurden im Projekt H!ERgeblieben auch Workshops an Schulen durchgeführt. Schnell wurde dabei deutlich, dass die Berufsorientierung noch immer eine große Baustelle ist. Diese Erkenntnis hat schließlich zu dem Projekt JOLanDA geführt, das Berufsorientierung ganzheitlicher, lebensweltbezogen und vor allem spielerisch in Form einer digitalen Applikation gestalten möchte. In dieses vom BMBF geförderten Projekt war auch die Promotion eingebettet. Perspektivisch wird Schametat dem Thema treu bleiben. In einem Transferprojekt soll es um die Erweiterung und Verstetigung der Applikation in Südniedersachsen gehen.
Einen Vorgeschmack auf die ausführliche Publikation der Studie gibt der aktuelle Podcast des ZZHH (Folge 8): Hier berichtet Jan Schametat ausführlich über die Ergebnisse und deren Transfer in die JOLanDA-Plattform zur Stärkung der Orientierungsprozesse Jugendlicher, die nun zur Nutzung zur Verfügung steht.
Über das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter
Das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter (ZZHH) der niedersächsischen HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst und der nordrhein-westfälischen TH-OWL Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist ein länderübergreifendes transdisziplinär arbeitendes Forschungszentrum. Grundidee ist es, regionale Innovationen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sowie regionaler und lokaler Entwicklungsprozesse in Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung zu entwickeln und so die Potenziale dieser Wirkungs- und Interessensfelder mit ihren Akteuren zu identifizieren und zu nutzen.
Weitere Informationen unter Zukunftszentrum Holzminden-Höxter