Hauptstadt-Exkursion angehender Immobilienmanager*innen der HAWK
Den Einstieg zur Exkursion bildete eine Tour zu den architektonischen Highlights von Berlin. Vom Alexanderplatz im Osten bis zum Bundeskanzleramt im Westen und zurück erkundeten die Studierenden die Stadt zu Fuß und hielten Präsentationen u.a. zum Berliner Dom, dem Humboldtforum, der Humboldt-Universität und dem Kulturforum. „Jeder Schritt durch die Stadt hat uns gezeigt, wie Berlin seine Geschichte durch seine Architektur erzählt,“ postete eine Teilnehmerin. Auch die Vielfalt und der historische Hintergrund der Gebäude beeindruckte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und bot Einblicke in die städtebauliche Entwicklung.
Stephan Hartmann von Engel & Völkers Gewerbe Berlin GmbH & Co. KG führte die Bachelorstudierenden in den aktuellen Bürovermietungsmarkt und den Markt für Wohn- und Geschäftshäuser in Berlin ein. Als ehemaliger Absolvent des Studienganges Immobilienwirtschaft und -management der HAWK in Holzminden ist er seit Jahren in der Hauptstadt beruflich tätig und kennt daher den Berliner Markt für Büroimmobilien und Wohn- und Geschäftshäuser sehr genau. Er vermittelte auch eine Besichtigung der Projektentwicklung „Am Tacheles“ in der Oranienburger Straße. Hier erhielten die HAWK- Studierenden Informationen über die Historie des Standortes sowie die Herausforderungen und Besonderheiten bei der Vermarktung eines der bedeutendsten Bauprojekte der Stadt. Stephan Hartmann war beeindruckt von den aktuellen Studierenden. Auf Instagram veröffentlichte er: „Ein großes Dankeschön an die @hawk_hochschule und ihre inspirierenden Studierenden.“
Im Anschluss an die Objektbesichtigung des Projekts „Am Tacheles“ ging es zu der Konzeptimmobilie „Classic-Remise“. Hier stand die Projektentwicklung und die Bewirtschaftung einer Spezialimmobilie im Vordergrund. Das ehemalige Straßenbahndepot wurde vor 25 Jahren zu einer Eventimmobilie rund um das Thema „Automobile-Oldtimer“ umfunktioniert. Danach kehrten die Studierenden nochmals zurück zu Engel & Völkers. Auf der Dachterrasse des Unternehmens bot sich die Gelegenheit, in zahlreichen Gesprächen zu Einstiegsmöglichkeiten, Anforderungen und Karrieremöglichkeiten in entspannter Atmosphäre und einem wunderbaren Blick auf den Kurfürstendamm den Abend ausklingen zu lassen.
Am folgenden Morgen wurden die Holzmindener u.a. von Marius Michael, Head of Residential Investment von Cushman & Wakefield, und Diana Pankratz, Consultant Investment, empfangen. Hier erhielten die Studierenden einen umfassenden Einblick in den aktuell sehr angespannten Berliner Wohnimmobilienmarkt. Es schloss sich ein Besuch bei DEKA Investments an. Im Mittelpunkt stand der Betrieb eines Shopping-Centers am Beispiel der Schloss-Arkaden in Berlin-Steglitz. Ein sich stetig wandelndes Konsumverhalten stellt die Eigentümer und Betreiber eines Shopping-Centers immer wieder vor neue Herausforderungen, die Attraktivität der Immobilie aufrecht zu erhalten.
Am dritten Tag referierte Roland Berger von dem Unternehmen RB RealBerlin über die praktischen Probleme einer Immobilienprojektentwicklung. Anhand seines Projektes „Andreasquartier“, einem Joint Venture mit dem amerikanischen Unternehmen Tishman Speyer, verdeutlichte er den Studierenden, welchen Widrigkeiten ein Projektentwickler in der Praxis begegnet. Das Projekt startete 2012, wurde mehrfach geändert, erfuhr zwischenzeitlich einen Regierungswechsel mit veränderten Rahmenvorgaben und steht heute - im Jahr 2024 – erst kurz vor der Grundsteinlegung, allerdings mit einem vollkommen modifizierten Konzept als es ursprünglich entwickelt wurde. Man brauche einen „langen Atem und Durchhaltevermögen, um ein solches Großprojekt am Ende auch zum Erfolg zu führen“.
Das Immobilienmanagement öffentlicher Gebäude wurde den HAWK-Studierenden im Anschluss am Beispiel des Paul-Löbe-Hauses vermittelt. Hier bot sich auch die Gelegenheit, den SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Schraps zu besuchen.
Das Ende der Exkursion bildete eine Präsentation von Frank Kirsten von dem Berliner Unternehmen ImmoMa. Anhand des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes „Bierpinsel“ in Berlin Steglitz erläuterte er die besonderen Anforderungen bei der Projektentwicklung von unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. Das aktuell leerstehende Objekt soll einer neuen Nutzungsform zugeführt werden. Dabei spielen statische Aspekte, Materialien und Farbgebung und auch das Baurecht eine maßgebliche Rolle. Die HAWK sendet nochmals allen beteiligten Vertreterinnen und Vertretern der Unternehmen und Institutionen ein herzliches Dankeschön aus Holzminden. Solche Exkursionen sind wichtige Bausteine im Rahmen einer praxisorientierten Ausbildung an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften.