Erscheinungsdatum: 12.12.2005

Bauwerk am Billerbeck ist 800.000 Euro günstiger geworden

Bauwerk am Billerbeck ist 800.000 Euro günstiger geworden

Das Staatliche Baumanagement Niedersachsen hat den 8,4 Millionen Euro teuren Institutsneubau auf dem Gelände Billerbeck in Holzminden jetzt mit der Unterzeichnung des Übergabeprotokolls in die Hände der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen gegeben. Fred Apel, Leiter des Staatlichen Baumanagements und Prof. Dr. Martin Thren, Präsident der HAWK haben ihre Unterschrift quasi als Abschluss unter ein vierjähriges Bauvorhaben gesetzt, das 800.000 Euro günstiger geworden ist, als ursprünglich veranschlagt.


„Entstanden ist ein grundsolider Bau mit überregionaler Ausstrahlung“, sagte Apel. HAWK-Präsident Thren dankte allen Beteiligten für dieses derart schöne, funktionale Gebäude, das die Lehrenden und Studierenden jetzt mit Forschung und Technologietransfer in Besitz nehmen könnten. Thren: „Hier beginnt heute etwas Neues.“ Die Geschäftsführende Dekanin der Fakultät Bauwesen, Prof. Dr. Birgit Franz, betonte: „Die Attraktivität des Standortes Holzminden ist mit diesem Bauwerk und den damit verbundenen Möglichkeiten erheblich gestiegen.“ Sie freute sich besonders darüber, dass der Architekt des Neubaus, Rainer Diekmann, ein Absolvent aus Holzminden ist. Auch Diekmann ist außerordentlich zufrieden mit der Umsetzung seines Entwurfes.

Die feierliche Schlüsselübergabe findet am 12. Mai 2006 im Rahmen der 175-Jahr-Feier des Standortes Holzminden statt. Für den 7. Mai ist ein Tag der Offenen Tür geplant.


In dem Neubau sind neben Seminarräumen, Büroräumen, einem Computerpool und der Bibliothek auch modernste Labore untergebracht. Besonderheiten sind dabei das Straßenbau- / Grundbaulabor mit einer Klimakammer für Beton und andere Baustoffe sowie das Labor für Mikrobiologie für den Bereich Wasser- und Abfallwirtschaft.


Bei einem Rundgang konnten die Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule und des Staatlichen Baumanagements das Gebäude gleich einer seiner Bestimmungen gemäß genutzt sehen: Im PC-Pool unterrichteten Dr. Alexandra Engel vom Studiengang Sozialpädagogik und Prof. Dr. Jürgen Erbach vom Studiengang Immobilienwirtschaft und –management ihre Studierenden Fächer übergreifend in Sachen Marketing.


Daten und Fakten
des Staatlichen Baumanagements zum Neubau

Für den Institutsneubau hat das Land Niedersachsen einen begrenzt offenen Realisierungswettbewerb durchgeführt. In der Preisgerichtssitzung am 15. und 16. Juni 2001 wurde der Entwurf des Architekten Dipl.-Ing. Rainer Diekmann aus Karlsruhe mit dem ersten Preis ausgezeichnet: Der Architekt Rainer Diekmann erhielt daraufhin den Auftrag für die weitere Planung.

Um die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Baumaßnahme zu schaffen, hat die Stadt Holzminden auf Grundlage des Wettbewerbsergebnisses den Bebauungsplan Nr. 38 „Billerbeck“ aufgestellt und am 11. Dezember 2001 gem. § 10 BauGB als Satzung beschlossen.

Der Neubau des Institutsgebäudes wurde auf dem landeseigenen Grundstück „Billerbeck“ in unmittelbarerer Nachbarschaft zum Hauptgebäudes Haarmannplatz 3 errichtet. Eine neue Brücke verbindet an der „Bastion“ über das vorhandene Wegenetz den Institutsneubau und das Hauptgebäude Haarmannplatz 3.

Der Institutsneubau setzt sich aus zwei Teilbaukörpern zusammen, die durch eine transparente Halle verbunden sind.

Im östlichen Labortrakt sind im Sockelgeschoss die Versuchslabore (Betonlabor/Bitumenlabor und das Labor Grundbau) angeordnet. Die hier geplanten Räume sind in einer großen „Halle“ - Raumhöhe 4,50 m - hinter einander geschaltet und durch 2,50 m hohe Wände getrennt. Eine Krananlage fährt diese Räume insgesamt an.
Im Erdgeschoss befinden sich das Labor Wasserbau, das Labor Bindemittel und ein Teil der Bauphysik. Im Obergeschoss sind das Labor Kunststoffe, das Labor Baustoffkunde, sowie ein weiterer Bereich der Bauphysik.
Im Gebäudeteil Immobilienwirtschaft liegt im Sockelgeschoss der DV-Bereich mit CAD- und PC-Arbeitsplätzen. Darüber im Erdgeschoss sind die persönlichen Arbeitsplätze für Professoren und Hochschulmitarbeiter/innen vorhanden. Im Ober- und Dachgeschoss ist die Bibliothek angeordnet.

Das Institutsgebäude ist in einer Stahlbetonkonstruktion erstellt. Neben einem Wärmedämmverbundsystem sind auch Teilbereiche der Fassade mit hinterlüfteten Faserzementplatten ausgeführt. Die Licht durchflutete Eingangshalle und die Bibliothek haben eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Wärmeschutzverglasung erhalten.

Die Gesamtprojektleitung und die Hochbaubauleitung oblag dem Staatlichen Baumanagement Südniedersachsen. An dem Projekt waren zwölf Ingenieurbüros und 45 Firmen beteiligt. Teilweise wurden diese Firmen in europaweiten Ausschreibungsverfahren gefunden. Es ist erfreulich, dass 18 Firmen aus der näheren Umgebung einen Auftrag erhalten konnten.

Planungsdaten des Institutsgebäudes:

Hauptnutzfläche:2.666,00 m²
Brutto-Grundfläche:4.858,00 m²
Brutto-Rauminhalt:20.39100 m³
Geschosse: 3 bis 4
Einstellplätze:75

Kosten des Bauwerkes:

Es liegen noch nicht alle Schlussrechnungen vor. Es ist jedoch schon erkennbar, dass der Institutsneubau um mindestens 800.000 € günstiger als die genehmigten Baukosten realisiert werden konnte. Die Baukosten liegen bei rund 8.400.000 €.

Termine:

Beschränkter Realisierungswettbewerb08.03.2001 – 22.05.2001
(35 Teilnehmer)
Preisgerichtssitzung15. und 16.06.2001
Bauauftrag12.06.2002
1. Spatenstich13.01.2003
Richtfest04.12.2003
Technische Übergabe:30.09.2005

Unterzeichnung des Übergabeprotokolls: HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren (links) und D Unterzeichnung des Übergabeprotokolls: HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren (links) und D