Die Bürgerinitiative „Zukunft für unseren Hochschulstandort Holzminden“ und das Präsidium der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen haben sich jetzt in Hildesheim getroffen, nachdem der Streit zwischen der HAWK und dem Niedersächsischen Wissenschaftsministerium um das Studienangebot Architektur in Holzminden beigelegt worden ist.
Das Gespräch war von dem Wunsch beider Seiten geprägt, zukünftig konstruktiv zusammenzuarbeiten.
Das HAWK-Präsidium hat zwischenzeitlich die Klage beim Verwaltungsgericht zurückgezogen und die Bürgerinitiative nahm ebenfalls ihre Rücktrittsforderung zurück.
Das HAWK-Präsidium wies in dem Gespräch eindeutig darauf hin, dass es sich seit Jahren für die Sicherung des Fachhochschulstandortes Holzminden eingesetzt hat. Auch zukünftig werde der Standort Holzminden zukunftssicher weiterentwickelt, sicherte die Hochschulleitung zu.
Im Bachelor-Studiengang Architektur haben sich zwischenzeitlich 14 Studenten und Studentinnen für Holzminden eingeschrieben, wobei noch nachträgliche Einschreibungen bis Mitte Oktober möglich sind.
Für das Studienangebot Architektur in Holzminden gibt es allerdings keine langfristige Garantie. Die HAWK und das Wissenschaftsministerium haben Gespräche über die Zukunft des Angebotes für November dieses Jahres anvisiert.
Fest steht, dass es einen Master-Studiengang Architektur – so sehen es zumindest die unterzeichneten Zielvereinbarungen zwischen dem Wissenschaftsministerium und der HAWK vor – in Holzminden nicht geben wird.
Gesichert sind für Holzminden die Master-Studiengänge Bauingenieurwesen (allerdings übergreifend mit Hildesheim) und Immobilienmanagement. Für den Studiengang „Soziale Arbeit“ fordert die Bürgerinitiative den „Master“ für den Standort Holzminden.
Das Präsidium wies auf Überlegungen zu zukünftig übergreifenden Modul-Systemen für die Fakultät Bauwesen hin.
Den Aufbau neuer Studiengänge in Holzminden mit Bezug zum Bauwesen wird das Präsidium unterstützen, z. B. durch Standort übergreifenden Austausch von Professoren und Professorinnen oder durch fachliche Neuorientierungen und Entwicklungsarbeiten. Das Präsidium sagt Lehrenden Freistellungen zu, die neue Profile und Arbeitsfelder entwickeln wollen.
Es wird nicht einfach werden, andere neue Studiengänge zu realisieren, da dafür erhebliche zusätzliche finanzielle Mittel vom Wissenschaftsministerium zur Verfügung gestellt werden müssten.
Die Bürgerinitiative betonte, dass sie kurzfristig das Gespräch mit Wissenschaftsminister Lutz Stratmann suchen wird, um finanzielle Möglichkeiten für neue Studiengänge für den Fachhochschulstandort Holzminden zu diskutieren. Außerdem beabsichtigt die Bürgerinitiative zugunsten des Hochschulstandortes Holzminden im Bereich Fundraising aktiv zu werden.
Die Einweihung des neuen Gebäudes in Holzminden soll als „Tag der offenen Tür“ gemeinsam mit der 175-Jahr-Feier im Frühjahr 2006 gefeiert werden.
Zwischen HAWK-Präsidium und Bürgerinitiative wurde vereinbart, in kontinuierlichen Abständen weitere Gespräche zu führen.