Erscheinungsdatum: 12.11.2010

<p>Bachelor- und Masterstudierende des Studiengangs Architektur setzen sich mit neuem Bauen in der historischen Fachwerkstadt auseinander</p>

Bachelor- und Masterstudierende des Studiengangs Architektur setzen sich mit neuem Bauen in der historischen Fachwerkstadt auseinander

Innerhalb der in Kooperation mit der Stadt Celle entstandenen „Fachwerkakademie“ fanden insgesamt drei Workshops der HAWKmit Aufgabenstellungen zur städtebaulichen Entwicklung Celles statt. Die studentischen Ergebnisse zur Beplanung der Schuhstraße 5, Baulücken im Stadtkern, dem ehemaligen Finanzamt und der Allerinsel wurden in der Begrüßungsveranstaltung von Celles Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende im Foyer des Neuen Rathauses als interessante Ideen für die Stadt Celle gewürdigt. Die Workshops der HAWK, die von der Stadt im Rahmen der Kooperation unterstützt wurden, haben laut Mende gute Ergebnisse gebracht, von der die Kommune profitieren könne.


Wie schwierig eine städtebauliche und architektonische Auseinandersetzung mit dem Bestand in einer Stadt wie Celle sein kann, erläutert Studiendekan Michael Wagner in seiner Begrüßungsrede zur Ausstellungseröffnung am 29.10.2010. „Der seit ca. hundert Jahren für Celle bestehende Denkmalschutz findet seinen Ausdruck in einer für Norddeuschland einzigartigen Einheitlichkeit des Stadtbildes, in der für Neubauten seit Einführung der Gestaltungssatzung 1978 lediglich Raum für eine konservative Architektursprache bleibt. Fachwerk, Sprossenfenster, Material und Farben sind hierin detailliert festgelegt und eine Annährung“ so Wagner „weder erwünscht noch möglich. In Fachwerkbauweise wird aber seit 150 Jahren nicht mehr gebaut. Eine zeitgemäße Antwort und Interpretation auf die Frage eines Neuen Bauens in einer alten Stadt ist deshalb dringend erforderlich.“


Thema der beiden Workshops „Schuhstraße“ und „Baulücken“ sollte also nicht nur Fassadengestaltung sein, sondern auch die Problematik berücksichtigen, dass im Stadtzentrum immer weniger gewohnt wird, weitgehende Leerstände und demzufolge fortschreitender Verfall ein aktuelles und zukünftiges Problem für die Stadt Celle darstellen werden.


Wie aber kann man das Wohnen und Arbeiten für unterschiedliche Nutzergruppen wie Senioren, Familien und Bauherrengruppen wieder attraktiv machen? Workshopergebnisse, die vor allem konzeptionelle und experimentelle Antworten im städtebaulichen Maßstab fanden, so Wagner und im ersten Schritt folgerichtig interpretiert wurden, lassen jedoch genauere Fragen nach der Ausformulierung einer neuen Architektur in der alten Stadt bzw. dem detaillierten Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand zunächst offen. Ausgesprochen interessante Beiträge von den Studierenden des Masterstudiengangs Architektur, sind nach Meinung von Studiendekan Wagner zur Bebauung am Brandplatz gekommen, „hier ist das traditionelle Fachwerk ganz frei in amorphe Tragwerksstrukturen übersetzt und damit an gewohnte Sehweisen anknüpfend etwas ganz Neues geschaffen worden.“



Hinweis Veranstaltungstermin:


Im Rahmen der BAUGESPRÄCHE 10 am 16. November wird Dr. Matthias Hardinghaus, Stadtbaurat der Stadt Celle, die aktuellen Auseinandersetzungen um die Planungen zur Altstadtgalerie erläutern und beschreiben wie mit dem Bestand der Stadt Celle aktuellumgegangen bzw. weiter gebaut wird.

[Einladung] für die Veranstaltung am 16.11.2010 | Im Baugespräch mit: Dr. Matthias Hardinghaus "Städtebauliche Projektentwicklung am Beispiel der Altstadtgalerie Celle- EINE KONTROVERSE"

[Übersicht] der Veranstaltungsreihe BAUGESPRÄCHE


Ausstellungseröffnung in Celle Ausstellungseröffnung in Celle