Erscheinungsdatum: 12.06.2016

Hambacher Forst – eine forensische Bestandsaufnahme von Studierenden der HAWK Hildesheim und RWTH Aachen

Hambacher Forst – eine forensische Bestandsaufnahme von Studierenden der HAWK Hildesheim und RWTH Aachen

Aachen. Nadelfabrik. Ende April. Von der Decke hängen 2.500 Bilder verschiedener Größe, wie ein riesiges Mobile. An der Wand Großaufnahmen – und alles geht um Wald: verstörend schöne Baumkonstellationen, Zweigwerke, Moosdetails, Wiesenstücke, geheimnisvoll, märchenartig, düster und lichten. Den hängenden Bilder-Wald hat der Hildesheimer Fotografieprofessor Andreas Magdanz mit rund 100 Studierenden der HAWK Hildesheim und RWTH Aachen gemacht – vom Hambacher Forst zwischen Köln und Aachen, den die Braunkohlebagger im Visier haben. Ausgestellt waren die Bilder jetzt in der Aachener Nadelfabrik. Bald werden sie auch in Hildesheim zu sehen sein – die nächste Ausstellung wird in der Rasselmania in Hildesheim am 11. November 2016, 18:00 Uhr, eröffnet.

Ausstellung in der Nadelfabrik in Aachen war gut besucht

Zwei Wochen lang konnten sich die Besucher/innen die rund 2500 Bilder ansehen und gegen eine kleine Spende ein Bild mitnehmen. Auf den Bildern wird der Hambacher Forst dokumentiert, der durch den Tagebau im Braunkohlerevier stark gefährdet ist.

Die Teilnahme der 150 Gäste war eine schöne Bestätigung für die acht Studierenden der HAWK Fakultät Gestaltung, die unter der Leitung von Prof. Andreas Magdanz die Ausstellung vorbereitet und aufgebaut hatten.

Die Nadelfabrik entpuppte sich als idealer Ausstellungsort, denn Identität und Heimat spielen auch für die Nadelfabrik eine große Rolle. Im Vorfeld wurde auch ein zehn Meter langes Banner an der Fassade der Nadelfabrik montiert, um zahlreiche Pendler auf der Strecke Brüssel-Aachen-Köln täglich auf die Ausstellung hinzuweisen.


Hintergrundinformationen

Im Sommer 2015 bildeten etwa 100 Studierende der HAWK Hildesheim und der RWTH in Aachen in einem Abstand von 150 Metern zum Hambacher Forst eine Kette. Die Idee war eine sowohl sachliche als auch emotionale, sowohl dokumentarische als auch künstlerische Bestandsaufnahme des durch den Tagebau bedrohten Hambacher Forstes. Jede 20 Meter wurde eine Aufnahme gemacht – geschätzte vier bis fünf Stunden Konzentration. Neben der statischen Vorgehensweise galt es aber auch, den Zauber dieses ehemals als Sehnsuchtsort der Deutschen beschriebenen Forstes in Bildern kontemplativer Schönheit zu erzählen.

Das Ziel: 10.000 Bilder, die auf diesen Wald aufmerksam machen und seine Geschichte weitererzählen – in Ausstellungen, Publikationen, Diskussionen und Rezensionen – in den Leitmedien und in der Politik. 10.000 Bilder, die auch die im Hambacher Forst lebenden Baumbesetzer/innen unterstützen.

Der Inhalt des Projektes bzw. das Ergebnis wurden bereits in der Phase der Arbeit vor Ort von den Fernsehsendern 3sat für „Kulturzeit“ und WDR für „West ART“ begleitet. 3sat sendete in Deutschland, Österreich und der Schweiz, „West ART“ hat die ersten Ausstellungseröffnungen begleitet und ebenfalls davon berichtet.

www.andreasmagdanz.de

http://hambacherforst.blogsport.de

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