Erscheinungsdatum: 11.06.2007

19 Studierende der HAWK-Fakultät Bauwesen auf Fachexkursion im \\\"Big Apple\\\"

New York mit dem Fahrrad? Ist das realistisch? Die Fakultät Bauwesen der HAWK in Hildesheim hat das auf ihrer großen Frühjahrsexkursion ausprobiert.
19 Studierende der Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen und Holzingenieurwesen und das Organisationsteam Dipl.-Ing. Anja Markwart, Dipl.-Ing. Thomas Kauertz und Prof. Martin Thumm haben ein Drittel ihres Exkursionsprogramms in New York mit dem Fahrrad erledigt.

Die Idee kam den beiden wissenschaftlichen Mitarbeitern Dipl.-Ing. Anja Markwart und Dipl.-Ing. Thomas Kauertz vor rund einem Jahr als man über eine gemeinsame Exkursion von allen Studiengängen der Fakultät Bauwesen nachdachte.
Eine Werbeanzeige für New York Radtouren brachte die beiden auf die Idee, dass man so den Studierenden verschiedenen Studiengänge am ehesten gerecht werden könnte. Erfahrungen mit der Stadt New York haben Prof. Thumm und Dipl.-Ing. Kauertz schon 2002 bei einer ähnlichen Exkursion für Architekturstudenten gesammelt. Mit dem Rad erschien es realistisch, auch Bereiche der Stadtplanung und der Verkehrsplanung zu erkunden.


Ausgestattet mit einer vier Quadratmeter großen New York City- Fahrradkarte, die das Department of City Planing zur Verfügung stellte, ging es gleich am ersten Tag auf Radtour. Der Stadtteil Queens war das Ziel.
Nach dem Ausleihen der Räder bekam die mit roten Warnwesten gut erkennbare Hildesheimer HAWK Gruppe auch gleich den richtigen Eindruck vom Radfahren in New York. Es geht! Auf der 2. Ave. Richtung Downtown zur Queensboro Bridge zeigte sich allerdings auch, dass mit einer erhöhten Rücksichtsnahme der New Yorker Autofahrer nicht unbedingt immer zu rechnen ist.
Erleichtert und froh, die erste Stunde des „Abenteuers“ überstanden zu haben, erreichte die Gruppe die Queensboro Bridge und wurde mit einem fantastischen Blick über den East River belohnt. Leider ereignete sich bei der Abfahrt von der Brücke auch der einzige Unfall aller Touren. Eine Studentin stürzte und musste zu einer ambulanten Behandlung ins New York Presbyterian Hospital gebracht werden.
Die Gruppe entschied sich aber trotzdem, weiter mit dem Rad zu fahren.


Ein Tagesziel war das größte Stadtmodell der Welt, „The Panorama of the City of New York“. Ein Stadtmodell von der Größe des Hildesheimer Marktplatzes mit allen fünf New Yorker Stadtteilen im Maßstab 1:1200. Es befindet sich im Flushing Madeows Park, in dem alljährlich das US Open Tennis Grand Slam Turnier ausgetragen wird und auch die Weltausstellung 1963 stattfand.

Einem vorhergesagten Gewitter entkam die Gruppe aber trotz früher angetretener Rückfahrt leider nicht und wurde nass. Zum Glück boten Bauarbeiter den Radlern am Fuße der Queensboro Bridge Unterstand an. Ganz unplanmäßig konnte so sogar noch eine kleine Baustellen-Besichtigung eingeschoben werden, denn dieses war die Baustelle des Tunnelprojekts, das Midtown mit Downtown Manhattan in Zukunft verbinden soll.

Am zweiten Tag folgten die Hildesheimer einer Einladung des Department of City Planing New York. Der Leiter der Revitalisierung Lower Manhattans erläuterte in einem Vortrag den Stand des Wiederaufbaus nach den schrecklichen Ereignissen vom 11. September 2001.
Die zweite Radtour führte durch Harlem und durch die Bronx - Stadtteile, die eigentlich nicht unbedingt zu jedem Tagesprogramm von New York-Besuchern liegen.
In beiden Stadtteilen ist momentan eine sehr große Bautätigkeit. Doch nicht nur diese war für die angehenden Hildesheimer Architekten und Ingenieure interessant, sondern auch das Interesse der Bewohner an der deutschen Radgruppe. Spontaner Applaus und Anfeuerungsrufe begleiteten die Gruppe auf der ebenfalls ca. 35 Kilometer langen Strecke.
Die weiteren Tage waren geprägt durch geführte Touren durch Midtown Manhattan. Ein Semester lang haben sich die Studierenden durch Seminare auf diese Exkursion vorbereitet. Wie gut, zeigte sich vor Ort, denn jeder Studierende hatte mehrere Referate zu New Yorker Gebäuden ausarbeiten und an Ort und Stelle halten müssen.


Ein Besuch in einem der größten New Yorker Architekturbüros stand ebenfalls auf dem Programm. Der Architekt Robert A.M. Stern empfing die Hildesheimer und gab Auskunft über die Arbeiten des Büros wie auch über die Arbeit als Architekt in New York.
Die letzte Radtour sollte durch einen der ungewöhnlichsten Stadtteile New Yorks führen, Williamsburg, hier leben überwiegend orthodoxe, chassidische Juden.
Das Leben scheint hier anders zu sein, die Menschen tragen sehr strenge Kleidung, das Leben findet nicht wie im Rest von New York auf der Strasse statt, es ist sehr still, fast beängstigend, sehr ungewöhnlich. Eine Fahrt über die berühmte Brooklyn Brigde und eine kleiner Gastauftritt in einem Fernsehspot rundeten die Exkursion ab.

Als erste Dokumentation dieser ungewöhnlichen Exkursion wird am 22. Juni 2007, um 20.00 Uhr im AcKU Cafe, am Andreasplatz eine Ausstellung eröffnet: „New York City - Stadtraum Zitate in Wort und Bild“. In einer Kooperation von Stadttheater und HAWK-Fakultät Bauwesen werden Bilder der Exkursion und Zitate zu New York aus der Literatur gegenüber gestellt.
Zur Eröffnung wird der Schauspieler Sven Brormann Texte über New York rezitieren.

19 Studierende der HAWK-Fakultät Bauwesen auf Fachexkursion im "Big Apple"