„Nur ein funktionierendes Verständnis zwischen Architekt und Ingenieur kann zu guten und sehr guten, den Zeitgeist und die Zeit überdauernden, Bauwerken führen“, mit diesen Worten fasste Tiefbauingenieur Klaus Brendecke in seiner Festrede die Leitidee des traditionsreichen Studienpreises des Architekten- und Ingenieur-Vereins (AIV) Hildesheim zusammen. So müssen Studierende der Studiengänge Bauingenieur-, Holzingenieurwesen und Architektur an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen gemeinsam eine Entwurfsaufgabe lösen. Bei einem Festakt im Rahmen der Vortragsreihe „Architekturgespräche“ sind jetzt in der Aula der Fakultät Bauwesen am Hohnsen 2 die Preise vergeben worden.
In diesem Jahr sollte eine bauliche Anlage am Campingplatz Müggelsee in Hildesheim geplant werden. Vorgesehen werden sollten nutzbare Funktionen, die über die jahreszeitlich begrenzte Saison für Bade- und Campingbetrieb hinausgehen. So sollten Seminare, Vortragsveranstaltungen und Ähnliches möglich sein. Schwerpunkte dabei für die angehenden Architektinnen und Architekten: Städtebauliches Konzept, Analyse von Baustruktur, Verkehr, Nutzung, Grün- und Freiflächen. Die Bau- und Holzingenieurstudentinnen und –studenten sollten sich um die Grundlagenermittlung mit Analyse und typologischer Beispielsammlung sowie um ein Grundkonzept mit Alternativen kümmern.
Sechs Planungen wurden dem Preisgericht vorgestellt, das erste Mal als persönliche Präsentation. Die Jury aus Uve Völkner, Mitarbeiter beim Baumanagement des Landkreises Hildesheim, Thomas Kauertz, wissenschaftlicher Mitarbeiter der HAWK, Manfred Marquardt, freischaffender Architekt, Klaus Brendecke, freischaffender beratender Ingenieur und Matthias Jung, freischaffender Architekt, waren erfreut über das hohe Niveau der Arbeiten. Den ersten Preis bekamen Sina Beckmann und Kristijan Kupresaniv. Je ein zweiter Preis wurde Christine Furmanek und Christian Rohlfs sowie Christoph Bock von Wülfingen und Roman Riemenschneider verliehen. Einen Sonderpreis haben Rafael Pelka und Waldemar Hübner für ihren Entwurf bekommen, der sich mit einer schwierigen und anspruchsvollen Lückenbebauung in der Hildesheimer Innenstadt befasst.
Architekt Matthias Jung hatte in seiner Ansprache die gute Zusammenarbeit des AIV mit der Fakultät Bauwesen, insbesondere Professor Bernd Echtermeyer, hervorgehoben, ohne die die Vergabe des jährlichen Studienpreises nicht gelingen würde.
Studienpreis 2004 an HAWK-Fakultät Bauwesen übergeben (v.l.n.r.) Klaus Brendecke, Matthias Jung, Kristijan Kupresaniv, Christine Furmanek, Christian Rohlf