Semesterprojekt spürt Energiesparpotentiale in regionalen Betrieben auf
Bei dem Projekt ermitteln die Studenten Florian Pieper und Lars Wenzel in den Gebäuden des Hochschulsports noch unbekannte „Energiefresser“. Das hilft Axel Bauer dabei, weitere technische und betriebliche Abläufe zu verbessern, die Umweltverträglichkeit zu erhöhen und Kosten zu senken. Das Gesamt-Ergebnis des diesjährigen Semesterprojekts, an dem sich 25 Studierende beteiligten, verspricht viel: Die zwölf untersuchten Unternehmen und Einrichtungen können mit den Sparmaßnahmen insgesamt 3.811 Megawattstunden Strom und 4.887 Megawattstunden Wärme pro Jahr einsparen.
Umgerechnet entspricht das 408 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Diese CO2-Menge kann eine Waldfläche von 31 Hektar im Jahr speichern. Damit sind die Ziele von Professor Dr.-Ing. Stefan Holler erreicht. Die Masterstudierenden untersuchten in seinem Praxismodul selbständig in kleinen Teams bei den Kooperationspartnern den Strom- und/oder Wärmeverbrauch, erarbeiteten eine energetische Bewertung, entwickelten sinnvolle Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und berieten ihre Kundinnen und Kunden.
Teamleistung für den Hochschulsport Göttingen
Florian Pieper (21) und Lars Wenzel (23) fanden an ihrem neuen Berater-Job besonders den direkten Kontakt zum Kunden spannend: „Wir hatten eine richtig gute Lernkurve, denn dieses wirklich ganz eigenständige Arbeiten für einen eigenen Kunden war neu für uns. Wir wollten unsere fachliche Expertise mit einer professionellen Kommunikation zu Axel Bauer verknüpfen. Das hat richtig Spaß gemacht und gut funktioniert.“ Die beiden auf Energiemanagement spezialisierten Masterstudenten bescheinigen dem Hochschulsport Göttingen, dass er beim Thema Energieeffizienz bereits sehr viel richtigmacht. Hochschulsportleiter Axel Bauer verweist hier auf den Nachhaltigkeits-Check, den eine beauftragte Firma 2015 durchgeführt hat. „Durch das HAWK-Studierenden-Projekt können wir nun den Prozess weiterführen, es geht uns um den Feinschliff.“ Pieper und Wenzel haben durch ihre Messdaten zum Beispiel analysiert, dass Bauer auch die letzten herkömmlichen Leuchtmittel noch durch Energiesparlampen ersetzen sollte. Außerdem verbraucht die Sauna sonntags in den Morgenstunden sehr viel Energie, obwohl nur sehr Wenige das Angebot zu diesem Zeitpunkt nutzen. Daher will Axel Bauer mit seinem Team die Sauna-Öffnungszeiten überdenken. Nach dem zweimonatigen Kooperations-Projekt zeigt er sich insgesamt sehr zufrieden: „Das Praxisprojekt von Florian Pieper und Lars Wenzel hat uns als Einrichtung einige wirksame Ergebnisse gebracht, mit denen wir nun weiterarbeiten.“
Energieeffektive Saftproduktion
Beim Fruchtsafthersteller Beckers Bester in Lütgenrode ging es um die Überprüfung des gesamten Dampfsystems, das unter anderem Säfte und Wasser erhitzt und transportiert. Fabian Klieser und Malte Niebisch identifizierten ebenfalls verschiedene energetische Verbesserungsmöglichkeiten. Ihren detaillierten Messungen und Berechnungen zur Folge kann das Unternehmen die Isolierung einiger älterer Dampfleitungsabschnitte erneuern und somit die Energieverluste auch hier auf ein Minimum reduzieren. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung der HAWK-Studenten ergibt, dass sich diese Investition bereits nach etwa einem halben Jahr amortisieren würde. Zudem empfehlen sie dem Unternehmen, weitere Kondensatabscheider zu verbauen und einige Dampfleitungswege zu verkürzen, um auch hier Energie zu sparen. Diese vorgeschlagenen Maßnahmen passen gut zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Nachhaltigkeits-Gesamtkonzepts von Beckers Bester, die bereits im Jahr 2008 ein Holzhackschnitzel-Heizwerk bauten und 2017 komplett auf Ökostrom umstellten.
Folgende Kooperationspartner beteiligten sich an dem Semesterprojekt „Betriebliches Energiemanagement“: wilksch-ellies Haustechnik, Hochschulsport Göttingen, Zufall logistic group, Seniorenzentrum Göttingen, Göttinger Verkehrsbetriebe, beckers bester, Mahr, Uslarer Badeland, Stadtwerke Uslar, Flecken Nörten-Hardenberg, Abwasserverband Raum Katlenburg und Burgbergschule Katlenburg-Lindau
HAWK Master of Engineering Wirtschaftsingenieurwesen
Die HAWK Fakultät Ressourcenmanagement in Göttingen bietet ein dreisemestriges praxisorientiertes Masterstudium mit den Schwerpunkten Energiemanagement und Qualitätsmanagement. Diese beiden Themenfelder entscheiden zunehmend über die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Somit haben die Absolvent/inn/en beste Job-Chancen für diese komplexen, schnittstellenübergreifenden Aufgaben.
Weitere Informationen: http://www.hawk.de/r
Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefan Holler
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