HAWK lehrt innovativen Unterricht mit und über Soziale Medien

Erscheinungsdatum: 25.10.2018

„Das dürft ihr nicht“ - sei in jedem Fall der falsche Ansatz, finden Lena Zimmermann (23) und Lea Schorsch (22), im Umgang mit Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. Deshalb wollen die beiden Studentinnen der Sozialen Arbeit heraus finden, wie es besser geht – wie kann ein reflektierter und sicherer Umgang mit den neuen Medien gewährleistet und an ihre Zielgruppe vermittelt werden? Gleichzeitig wollen sie aber auch die Medien pädagogisch einsetzen, um die Kinder und Jugendlichen für kompetente Internetrecherchen fit zu machen.

Zwei Semester lang besuchen sie dazu das Seminar „Digitale Medien in der Sozialen Arbeit“ bei Dekanin Prof. Dr. Corinna Ehlers und HAWK-Dozent Christoph Truthe, das in Kooperation mit der Stadt Hildesheim stattfindet, um zum Themenkomplex innovativer Unterricht mit und über digitale Medien zu lernen.  Zu Beginn des Seminars an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit steht eine persönliche Vorstellung, individuell gestaltet.  

 

Lena Zimmermann hat dafür extra eine Instagram-Seite gebaut und mit eigenen Zeichnungen versehen, dazu erzählt sie über sich. Kommilitonin Lea Schorsch untermalt ihre biografischen Daten mit einer Foto-Collage. Die sozialen Medien benutzen beide eher sporadisch, meistens schauen sie sich Posts von anderen Userinnen und Usern an, ihre Konten bleiben in jedem Fall nur einem ausgewählten Zugangskreis zugänglich. Die Facebook-Nutzung habe zu Gunsten von Instagram deutlich abgenommen, sagen sie.  „Die Kinder sollen am besten schon im Grundschulalter lernen, was mit ihren Daten passieren kann, wenn sie Standorte mitteilen oder aber auch Fotos posten.“ Ein bewusster Umgang mit Medien und sensiblen Daten solle schon frühzeitig spielerisch erlernt werden, finden die beiden Studentinnen. Dazu gehöre auch umfangreiche Aufklärung zum Thema Datenschutz.

 „80 Prozent der Jugendkultur findet heute digital statt“, sagt Björn von Lindeiner, Jugendsozialarbeiter der Stadt Hildesheim. Deshalb sei es wichtig mit dem neuem Seminarformat dort anzusetzen. Wie entstehen Fake-News, wie entlarve ich sie, wie wehre ich mich gegen Cybermobbing, die Themenvielfalt für die Soziale Arbeit ist groß und reicht von Prävention vor echtem Gefahrenpotential bis hin zu Vermittlung von hohem Nutzwert für die Userinnen und User, wie Online-Bewerbungen oder auch digitaler Wissensvermittlung. Aber auch für die Profession kann das Internet wichtige Kommunikationswege eröffnen.

 „Heute ist es üblich, dass bei internationalen Tagungen, Inhalte getwittert werden“, sagt Prof. Dr. Corinna Ehlers über die Durchdringung der Gesellschaft durch die Sozialen Medien. „Die Jugendlichen haben insgesamt ein großes Interesse am Internet und an den Sozialen Medien, das können wir für unseren Berufsstand nutzen, in dem wir zum Beispiel Projekte besser öffentlichkeitswirksam digital anbieten und umsetzen.“ Die HAWK möchte den Umgang mit den digitalen Medien auf ihrem Lehrplan weiter ausbauen, um somit auch aktiv mit der jungen Zielgruppe in Verbindung und in den Dialog zu treten.